Wie richtige Gäste

Eine Gesellschaft von 33 Personen hatte sich am Montag im Gasthof Tepferdt eingefunden. Eigentlich ja nichts außergewöhnliches, aber die Damen und Herren deckten ihren Tisch selbst und bereiteten auch die Speisen eigenhändig zu.

HALDERN. Nein, nein. Es handelt sich hier nicht um eine neue Geschäftsidee von Hugo Tepferdt und auch die Finanzkrise war nicht ausschlaggebend dafür. Bei den 33 Personen handelte es sich vielmehr um die Vorschulkinder aus dem St. Josef Kindergarten. Die hatten wieder einmal einen Termin zum „Kochen“.
Mit einem geselligen Links zwo, drei, vier ging es durch den Seiteneingang direkt durch in die Küche. Dort lagen bereits Papiermützen und Schürzen bereit. Gekleidet wie ein richtiger Koch ging es zunächst hoch in den großen Saal. Die runden und länglichen Tische waren noch leer, doch das sollte sich schon bald ändern.
Während sich die eine Gruppe auf den Weg an den Herd machte, durften die übrigen Kinder Teller, Gläser und Besteck auf drei Tischen eindecken. Das war gar nicht so einfach, denn der Chef schaute immer ganz genau hin, wenn ein Glas mal an der falschen Stelle stand. Und auch das Besteck konnten die Kinder nicht einfach auf den Tisch schmeißen, „es ist ja schließlich für einen festlichen Anlass“, so Hugo Tepferdt, der sich gemeinsam mit Servicekraft Gabi Arntz um das Eindecken kümmerte.
Derweil hatten Christa Kutz, Lydia Bierstadt und Rebecca Kamps in der Küche alle Hände voll zu tun. Dort durften die Kinder vorbereitete Schnitzel in die Pfanne legen und ein paar Meter weiter wurde der Pudding vorbereitet, Eier „zerschlagen“, Milch eingerührt und so weiter. Das sah schon richtig gut aus und aus der anderen Ecke roch es bereits nach köstlichem Schnitzel.
Frisch gekochte Broccolisuppe, kleine Schweineschnitzel mit Kroketten und Pommes, Hähnchen im Knuspermantel, Vanillepudding und Eisbuffet. Als Hugo Tepferdt den kleinen Köchen verriet, dass sie alles am Ende essen durften hellten sich die Gesichter spontan auf und ein lautes „Ja“ kam aus zahlreichen Mündern. Für Christa Kobs, Leiterin im St. Josef Kindergarten keine überraschende Reaktion. „Die Kinder freuen sich immer auf diesen Termin, der jetzt bereits zum fünften Male stattfand.“
Während unten in der Küche noch eifrig gebrutschelt wurde, flitzten oben die Kleinen mit Gläsern von Tisch zu Tisch. Zum Schluss ging es ans Servierten falten. „Ihr könnt das richtig gut“, gab es ein dickes Lob vom Chef. Ja, ja.... und immer schön glatt falten. „Die Kinder wissen es am Ende zu schätzen, wieviel Arbeit so ein festlicher Tisch macht“, bemerkte Christa Kobs, der Ina Seelen und Marianne Engenhorst zur Seite standen.

Als am Ende alle gemeinsam an der festlich gedeckten Tafel saßen und genüsslich aßen, fühlten sie sich wie richtige Gäste im Restaurant.