Trimm-Dich-Pfad für St. Marien in Haldern
Mobilität erhalten und Selbstständigkeit fördern
Für die 83 Bewohner des Altenheims St. Marien in Haldern haben die 20 Pflegeschüler im dritten Ausbildungsjahr des Caritas-Bildungsseminars in Rhede ein besonderes Bewegungsangebot ausgearbeitet, einen neuen Trimm-Dich-Pfad im „Garten der Generationen“.
Die Dozentin und Pflegeleiterin der Halderner Senioreneinrichtung Beate Anhuf-Mölders hatte vom Pflegepreis 2018 zum Thema Mobilität und Bewegung gehört und gemeinsam mit ihren Schülern überlegt, wie man das Thema am besten umsetzen kann. Innerhalb von zwei Monaten wurde ein Parcours mit sechs Trimm-Stationen und einer Entspannungsübung ausgearbeitet. Ein Teil der Schüler arbeite die Übungen aus, andere Gruppen waren für Flyer, die Ausarbeitung des Konzepts oder für eine kleine Belohnung zuständig.
Es gibt für die Bewohner verschiedene Bewegungsübungen. Bei einer davon muss ein Hula-Hoop-Reifen über den Kopf von links nach rechts geschwenkt werden. Diese Übung soll beim Haare kämmen helfen oder das eigenständige Anziehen erleichtern. Bei einer anderen Aufgabe im Sitzen, werden Hanteln aufgenommen und wieder abgelegt. Hiermit soll die Beweglichkeit, um wieder an die Füße zu kommen und die Schuhe zuzubinden, gefördert werden. In weiteren Übungen werden Fußbälle geworfen oder geschossen, sowie Dosen abgeworfen. Auch die Station „Marathon“ wurde altersgerecht konzipiert. Daher verläuft die kleinste Strecke mit 90 Metern nur einmal um den Brunnen herum. Personen mit mehr Ausdauer können 330 Meter bis zur Apotheke oder 600 Meter bis zur Eisdiele laufen.
„Die Übungen sind so ausgelegt“, erklärt die Pflegeschülerin Iris Kappenhagen, „dass diese zusammen mit einem Mitarbeiter oder mit einem Angehörigen gemacht werden, damit ist auch der Spaßfaktor dabei.“ „Dabei soll aber auch ein wenig die Beziehung zwischen Pflegern und Bewohnern gefördert werden.“, erklärt Pflegeschüler Thilo Schaarmann.
Außer mit Mobilität und Spaß werden die Heimbewohner weiterhin mit einem Stempelheft motiviert. Wer zehn Mal den Parcours absolviert, erhält einen Gutschein für einen Kaffee und Kuchen in der Cafeteria. Weiterhin wird, in den einzelnen Wohnbereichen, das „Trimm-Dich-Männchen“ des Monats gekürt.
„Es ging darum, wie kann ich Mobilität erhalten und Selbstständigkeit fördern“ fasst Beate Anhuf-Mölders das Projekt zusammen. „Wir haben vorher eine Befragung durchgeführt, ob die Bewohner und auch die Mitarbeiter an einem „gesunden Viertelstündchen am Tag“ ihren Spaß hätten. Aufgrund der positiven Resonanz ist das dann so entstanden.“
Eine Besonderheit des Seniorenheims St. Marien in Haldern ist sicherlich der Kindergarten „Waldzwerge“, der hier untergebracht ist. Auch bei der Eröffnung des Trimm-Dich-Pfads waren die 25 Kinder und ihre Betreuer mit dabei. Besonders das Dosenwerfen und der Fußball begeisterte die Kinder zwischen zwei und sechs Jahren.
Auch die Heimbewohner freuten sich über das neue Angebot. „Ich finde das gut, habe schon alles durch, bis auf die Dosen.“ erzählt Hildegard Haedke, die seit fünf Jahre mit ihrem Mann in dieser Einrichtung lebt. Ihr geht es bei den Übungen mehr um Ablenkung als um körperliche Fitness und sie möchte den Parcours regelmäßig nutzen. „Außer bei Regen!“
„Dat lässt sich gut an“, bewertet der 76-jährige Peter Bunsen den Trainingsparcours. Nachdem er einmal rum ist und dabei sämtliche Dosen abgeräumt hat, möchte er sich erst mal kurz erholen, bevor es weitergeht.
Autor:Dirk Kleinwegen aus Rees |
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