Schule und Studium

Tim van Alst,  Jörg Brinkmann und Lisa Woytowicz. Foto: Caroline Gustedt
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Während die Einen sich schon mit dem Standardpensum an der Regelschule mühen und den letzten Schultag herbei sehnen, schütteln andere den Stoff aus dem Ärmel und Schule ist ein ‚Sunday walk‘. Zu zweiten Gruppe gehören Lisa Woytowicz und Timo van Alst, die die 12. beziehungsweise die 11. Klasse des Willibrord-Gymnasiums besuchen.

Beide sind besonders begabt, werden von dem für die Begabungsförderung zuständigen Lehrer Jörg Brinkmann betreut und studieren ‚nebenbei‘ bereits an der Hochschule Essen-Duisburg. Einen Tag in der Woche sind die beiden vom Unterricht freigestellt, arbeiten den Stoff nach und fahren zur Hochschule ins Ruhrgebiet. Die 16-jährige Lisa, die die Jahrgangsstufe 12 besucht, hört Vorlesungen in Politikwissenschaften, Timo hat sich mit drei Vorlesungen in Elektrotechnik, Physik und Theoretischer Informatik seinen Stundenplan gestaltet.

Andere Inhalte, neue Herausforderungen und wissenschaftliches Arbeiten und die Möglichkeit, die Uni-Bibliothek zu nutzen... die ersten Wochen des Sommersemesters haben die zwei hinter sich gebracht und fühlen sich wohl. Hilfsbereit begegnen ihnen die ‚ordentlichen‘ Studierenden und betreuenden Dozenten, und ihr Engagement ist offenbar Vorbild für weitere Schüler des Emmericher Gymnasiums: „Weitere Schüler haben den Wunsch geäußert, ebenfalls ein Schülerstudium aufzunehmen“, freut sich Jörg Brinkmann, der Geschichte und Deutsch unterrichtet, und Schulleiterin Inge Hieret- Mc Kay will diesen Bereich ausbauen. Konakte bestehen bereits zur Heinrich Heine Universität in Düsseldorf und auch zur Hochschule Rhein-Waal gibt es erste Kontakte. Allerdings verfügt die Hochschule Duisburg-Essen bereits über eine entsprechende Infrastruktur und hat seit zehn Semestern Erfahrungen mit dem Schülerstudium. Kosten wie etwa Studiengebühren fallen für die Schüler-Studenten nicht an, wohl aber müssen sie die Fahrkarte ins Ruhrgebiet selbst zahlen. „Wir sind natürlich auf das Engagement der Eltern angwiesen, wenn wir die Begabungsförderung ausbauen wollen“, freut sich die Schulleiterin über die Unterstützung durch die Eltern.

Die anderen Oberstufenstüler grenzen die beiden Studenten nicht als Streber aus, sondern fühlen sich eher motiviert.
Toll finden Lisa und Timo die Tatsache, dass man jederzeit aussteigen kann, wenn man sich überfordert fühlt. Andererseit hat man die Möglichkeit, Hausarbeiten zu schreiben, an Prüfungen teilzunehmen und sich die erbrachten Leistungen später als ‚Scheine‘ anerkennen zu lassen. Und weil ihnen das Lernen einfach nicht schwer fällt, bleibt trotzdem noch Zeit für Hobbys wie Musik und Sport. Lisa setzt noch eins drauf: Sie hat sich erfolgreich um die Teilnahme an einer Sommerakademie beworben, die vom Ministerium für Bildung und Forschung in den 90er Jahren initiierte: In Braunschweig wird Lisa zwei Wochen ihrer Sommerferien nutzen, um in einem Forschungsprojekt zum Thema „Chancengleichheit“ mitzuarbeiten.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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