Eine Kuh zeigt Flagge

Das Wichtigste ist immernoch der Spaß bei der Arbeit! Das wissen nicht nur Simon (r.) und Sebastian Verbücheln (l.), sondern mittlerweile auch Azubi Dirk (2.v.r.)und Praktikant Alexey (2.v.l.). Foto: Daniela Mady
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  • Das Wichtigste ist immernoch der Spaß bei der Arbeit! Das wissen nicht nur Simon (r.) und Sebastian Verbücheln (l.), sondern mittlerweile auch Azubi Dirk (2.v.r.)und Praktikant Alexey (2.v.l.). Foto: Daniela Mady
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Heeren-Herken. Wenn die deutsche Mannschaft heute Abend im Spiel gegen Argentinien nach dem WM-Titel greift, stehen die Chancen auf einen Sieg besser denn je. Während anderswo Flaggen, Federboas, Taschen und ähnliche Accessoires dazu dienen, Verbundenheit zum deutschen Team auszudrücken, hatten die Brüder Simon und Sebastian Verbücheln von der Dustenhof KG eine Idee, mit der sie vor ein paar Tagen sogar in der aktuellen Stunde, also im Fernsehen, gelandet sind.

Hier ein bisschen Gelb, da noch etwas Rot und eh sich Kuh Hanna versieht, ist sie nicht mehr schwarz-bunt, sondern ganz bunt. Quasi eine lebende Deutschlandflagge. „Wir haben eher rot-bunte Kühe und nur wenige schwarz-bunte. Hannah sieht nicht nur am Besten aus, sondern ist auch von Natur aus ruhig“, erklärt Simon Verbücheln. Der 22-Jährige weiß, dass Kühe über die Haut und vor allem den Rücken atmen und schwitzen. Somit fiel die Wahl auf eine Kuh, die schon einen schwarzen Rücken hat und nur mit zwei Farben angemalt werden muss. „Auch gibt Hanna im Moment keine Milch, weil sie in etwa sechs Wochen kalbt“, ergänzt Bruder Sebastian (26), der den elterlichen Betrieb leitet. Ein Grund mehr, sie auszuwählen, weil der enge Kontakt zu den anderen Tieren im Melkkarussell so wegfällt.
Kuh Hanna nimmt es gelassen. Zwar kann sie sich für ein paar Minuten, die die Farbe am Schwanz trocknen muss, nicht die Fliegen vom Rücken fegen, weil sie sonst die Farbe auf ihm verteilen würde, aber wer schön sein will, muss eben leiden.

Idee

Die Idee zur Aktion entstand schon 2006. „Aber meine Eltern waren damals im Urlaub und ich wollte nicht ohne ihr Einverständnis entscheiden“, so Sebastian Verbücheln. Zu unsicher war er sich, ob es der Kuh nicht vielleicht doch schadet, so viel Farbe aufs Fell gesprüht zu bekommen. Wer sich mit Leidenschaft um etwa 300 Milchkühe und deren weibliche Nachzucht kümmert, kennt sich zwar gut aus, aber eben doch nicht in allen Belangen.
Mittlerweile weiß der Landwirt, dass die Farbe, die sonst dazu dient, die Tiere für Impfungen oder andere Zwecke zu markieren, auch in größeren Mengen gut verträglich ist und hat sich sogar ein „okay“ vom Veterinäramt eingeholt.
Jetzt steht Hanna in der Wiese.

Opfer

Das Opfer, für ein paar Tage getrennt von ihrer Herde zu sein, damit die Farbe länger hält, nimmt sie in Kauf. Schließlich hat sie Sichtkontakt zu ihren Freundinnen und wer kann schließlich schon von sich behaupten, die deutsche Nationalmannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft mit dem ganzen Körper moralisch unterstützt zu haben? Da gibt es sicher nicht viele! Den erstaunten Blicken vorbeifahrender Fahrrad- und Autofahrer hält Hanna jedenfalls gut Stand und blickt meist sogar freundlich in die Kamera , wenn jemand ein Foto als Beweismittel dafür macht, dass er sich auch nicht verguckt hat. Falls es trocken bleibt, kann sich heute sicher auch noch der ein oder andere Gast des Halderner Schützenfestes am seltenen Anblick einer Kuh im Deutschland-Look erfreuen! So wirklich regenfest ist der tierische Anstrich nämlich nicht.

Das Wichtigste ist immernoch der Spaß bei der Arbeit! Das wissen nicht nur Simon (r.) und Sebastian Verbücheln (l.), sondern mittlerweile auch Azubi Dirk (2.v.r.)und Praktikant Alexey (2.v.l.). Foto: Daniela Mady
Mit Kuh Hanna als Maskottchen kann nichts mehr schief gehen, sind sich Dirk (19), Simon (22), Alexey (20) und Sebastian (26) sicher. (v.l.) Mit auf dem Foto zu sein, ließ sich auch Hund „Emma“ nicht nehmen. Foto: Daniela Mady
Autor:

Daniela Schlutz aus Rees

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