Auf ein weiteres Haldern Pop! Eindrücke aus der Ruhe vor dem Sturm

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Es ist wieder so weit! Das zweite Wochenende im August nähert sich und ich, Jana Obermeit, wurde ausgewählt, um dem nicht anwesenden Rest der Welt von einem spektakulären Ereignis ein paar Kieselsteinwürfe von meiner Haustür entfernt zu berichten. Bis Sonntag werde ich nun jeden Tag einen kleinen Bericht abliefern, um meine Erlebnisse als Reporterin zu schildern.

Also wie gesagt, das zweite Augustwochenende rückt näher und Musikliebhaber aus allen Ecken Europas, darunter besonders stark vertreten ich, die Festivalreporterin, die Niederlande, England und Skandinavien, strömen in ein kleines Dorf am Niederrhein - Haldern.
Die Ersten kamen bereits am Dienstag Abend an, manche auch erst gestern, doch alle bekamen am Zeltplatzeingang das Gleiche zu hören: "Einlass ist hier erst am Donnerstag um 12."
So musste also erstmal was anderes zum Übernachten gefunden werden. Am Ende wars dann der ehemals "Schönste Bolzplatz Deutschlands" in der Halderner Turmallee. Wiese ist Wiese, dann müssen die Zelte eben nochmal abgebrochen werden.
Trotzdem blieb die Stimmung ungetrübt und das auch bei den zwei Österreichern, die mit dem Fahrrad aus der Steiermark zum Open Air geradelt sind. Sehr beeindruckend, wie ich finde, aber wenn man dann noch hört, dass die Zwei nichtmal Tickets hatten, ziehe ich wirklich meinen Hut vor ihrem Optimismus. Denn wie jedes Jahr sind die 5500 Tickets schon längst ausverkauft und es ist allein eine Frage des Glücks, ob man an diesem Wochenende noch auf eine zum Verkauf stehende Karte stößt.
Da haben die diesjährigen Künstler es schon besser, die brauchen nämlich keine Karten und kommen trotzdem in den Genuss der meist noch unbekannten Bands. Manche reisen dafür früher an oder bleiben sogar das ganze Wochenende.
43 Bands haben in diesem Jahr ihr Kommen zugesagt, darunter auch ein Fragezeichen, also ein Überraschungsgast. Dieser wird am Freitag um 17:40 auf der Hauptbühne stehen. "Er ist nicht alleine und ein Frauentyp", wie Stefan Reichmann, der Veranstalter, heute morgen durchblicken ließ. Vielleicht ist das aber auch nur eine Verwirrungstaktik, ich weiß es nicht. Jedenfalls freut er sich drauf. Und das ist auch wichtig, denn wenn die Veranstalter nicht überzeugt sind, hat die Band keine Chance. Manchmal bekommt er Anfragen von bekannten Gruppen, die sogar umsonst spielen würden, aber die passen einfach nicht zum Haldern Pop. Dann kann man den Traum vom Auftritt auf dem gemütlichen Festival gleich begraben.
Für die festivalbegeisterten Besucher gibt es wie jedes Jahr verschiedene T-Shirts, dieses Mal ist die Auswahl allerdings besonders groß. Vier der sechs T-Shirts sind den vier Jahreszeiten zugeordnet. Dann gibt es erstmals ein "Internationales" mit der Aufschrift "Autobahn, Kindergarten, Beckenbauer, Haldern Pop" und Eins mit dem Aufdruck "Blosmusik", was von weitem aber aussieht wie das Wort "Blasmusik". Beim Haldern Pop muss man eben genau hinsehen beziehungsweise hinhören. Als kleines Extra wird dieses Jahr auch ein Haldern-Pop-Strohhut mit dem in Sütterlin geschriebenen Satz "Respekt vor der Freizeit" angeboten.
Für Kurzentschlossene gibt es auch heute noch die Möglichkeit sich auf dem Platz oder im Forum auf die Suche nach Resttickets zu machen.
Einen Besuch ist das Haldern Pop auf jeden Fall wert!

Und übrigens, auch die beiden Österreicher haben noch zu ihren Tickets gefunden. Für den Rückweg wollen sie sich allerdings etwas mehr Zeit lassen.

Autor:

Jana Obermeit aus Hamminkeln

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