Wie gehabt: CDU siegt in Rees
CDU und SPD liegen über dem Bundesdurchschnitt
aus dem Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg vom 27.09.2017
von Dirk Kleinwegen (Text + Fotos)
Natürlich wurde auch in der Stadt mit den vier Buchstaben gewählt. Großartige Veränderungen waren hier nicht zu verzeichnen. Rees ist nach wie vor fest in CDU-Hand.
In Rees ist die Welt noch in Ordnung - so lautet ein Posting von Daniel Wilke bei Facebook - die CDU erreichte in Rees 39,64 % und die SPD 27,26 % und damit liegen beide weit über Bundesdurchschnitt und die AFD erhielt in Rees „nur“ 6,67 %. Doch es folgten direkt Proteste, denn viele hielten auch über 6 % noch für viel zu hoch.
Auch Bürgermeister Christoph Gerwers bedauerte das hohe Ergebnis der AFD „Da haben sich Wutbürger und Unzufriedene durchgesetzt.“ Chancen sieht er jetzt nur für eine Koalition aus CDU, Grüne und FDP: „Ich frage mich aber auch, wie FDP und Grüne miteinander auskommen wollen, die haben sich im Wahlkampf ziemlich beharkt.“ Konsequenzen aus der Bundestagswahl für Rees sah er kaum, vielleicht verschlechtert sich das Klima unter den Parteien.
In ihrer Ablehnung gegenüber der AFD waren sich wohl alle im Reeser Stadtrat vertretenen Parteien einig. Auch der Reeser CDU-Fraktionschef Dieter Karczewski bedauerte, dass die AFD drittstärkste Fraktion wurde. Er machte auch die großen Parteien für die Protestwähler verantwortlich: „Warum haben die Parteien nicht die Wahlziele, die sie jetzt versprechen, bereits umgesetzt, als sie an der Regierung waren.“ Karczewski sieht auch die Grünen als Partner in der Jamaika-Koalition als fraglich an: „In NRW haben Sie der SPD eine Schulpolitik und eine Umweltpolitik aufgebürdet, die die Bevölkerung nicht gut fand. Die Politik der Stadt Rees wird laut Dieter Karczewski von der Bundespolitik nicht gravierend beeinflusst. Er freut sich weiterhin über die absolute Mehrheit der CDU im Reeser Stadtrat.
Auch der Reeser Fraktionschef der SPD Peter Friedmann kann mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Er findet es aber gut, dass sich Martin Schulz frühzeitig positioniert hat, keine Große Koalition bilden zu wollen. Er ist sich sicher, dass die SPD im Kreis Kleve mit Barbara Hendricks, die wohl über den Listenplatz ihr Bundestagsmandat erreichen wird, auch weiterhin eine Stimme in Berlin hat.
Selbst Marco Bonnes, Ortsverbandsvorsitzender der Grünen sieht die Jamaika-Koalition fraglich, „Ich bin skeptisch, ob sich die Grüne Basis darauf einlassen wird.“ Eine Große Koalition hält er aber auch nicht für zielführend: „Die SPD hat als kleinere Partei gute Regierungsarbeit gemacht, die aber vom Wähler nicht honoriert wurde.“ Der ungünstigste Fall wäre laut Bonnes Neuwahlen.
Autor:Dirk Kleinwegen aus Rees |
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