Herausforderungen sind zu meistern

Der Reeser Bürgermeister Christoph Gerwers. | Foto: Stadt Rees

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die letzten Monate waren geprägt von Begriffen wie Eurokrise, Wirtschaftskrise und Finanzkrise – Entwicklungen, die uns sorgenvoll stimmten. Glücklicherweise haben sie sich bisher aber nur bedingt auf den einzelnen Bürger ausgewirkt. Anlässlich des bevorstehenden Jahreswechsels werden auch Sie sicher auf das Jahr 2011 zurückblicken. Ich hoffe, dass Sie das mit Zufriedenheit tun. Auch ich kann als Bürgermeister von Rees zufrieden mit dem nun zu Ende gehenden Jahr sein, denn trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist es Rat und Verwaltung gelungen, gemeinsam zahlreiche Entscheidungen zu treffen, die unsere Stadt für die Zukunft prägen und voran bringen werden. Einige dieser Maßnahmen möchte ich in Erinnerung rufen und gleichzeitig einen Blick auf das Jahr 2012 wagen.

Nach dem Baubeginn im Jahre 2010 konnten in diesem Jahr die Sanierungsarbeiten aus Mitteln des Konjunkturpaketes II an zahlreichen öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Sportplatzgebäuden abgeschlossen und abgerechnet werden. Auch die Arbeiten an den Feuerwehrgerätehäusern in Haldern und Haffen-Mehr sind dank enormer Eigenleistungen der Feuerwehrleute weitestgehend fertig gestellt. Dafür gilt ihnen mein herzlicher Dank. Bereits im Frühjahr wurde das Werkstattverfahren zur barrierefreien Umgestaltung des Marktplatzes durchgeführt, bevor die Ideen im Mai öffentlich präsentiert wurden. Nach der politischen Beratung beschloss der Stadtrat vor Kurzem, eine „kleine“ Lösung im Herbst 2012 zu realisieren.

Eine leider überraschende Wendung nahm in diesem Jahr das Projekt „Ferienpark Reeser Meer“. Im Rahmen notwendiger gutachterlicher Untersuchungen wurden in der Haffenschen Landwehr unter anderem geschützte Fische gefunden, die eine Genehmigung des Durchstichs der Haffenschen Landwehr erheblich erschwert, wahrscheinlich sogar unmöglich gemacht haben. Da der Durchstich aber wesentliche Voraussetzung für die Realisierung des Ferienparks in seiner bisher geplanten Form war, haben sich die Stadt Rees und die Niederrheinische Kies- und Sandbaggerei (NKSB) als Antragstellerin darauf verständigt, auf den Durchstich zu verzichten und stattdessen die Realisierung einer abgespeckten Variante voranzutreiben. Die entsprechenden Planungen werden voraussichtlich im kommenden Jahr in Angriff genommen.
Im Sommer nutzten zahlreiche Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen die Möglichkeit, im Rahmen von „Bike & Cash“ statt mit dem Bus mit dem Rad zur Schule zu fahren. Für Gesprächsstoff sorgte auch die geplante Einführung des „Schokotickets“. Hier sind sich Politik und Verwaltung einig, nach einer für Eltern und Schüler akzeptablen Lösung zu suchen. Entsprechende Gespräche sollen im kommenden Jahr geführt werden. Von deren Ergebnis ist im Übrigen auch abhängig, ob das erfolgreiche Projekt „Bike & Cash“ in 2012 fortgeführt werden kann.

Mit Blick auf den Neubau des Stadtbads, wurden bis dato insbesondere die komplizierten rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprüft. Der erste Spatenstich für das Projekt soll jedoch spätestens Ende 2012 / Anfang 2013 erfolgen. Unsere Stadt, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, zeichnet sich bekanntermaßen durch einen hohen Wohn- und Freizeitwert aus. Dazu trug in den letzten Monaten auch ein abwechslungsreiches Kultur- und Veranstaltungsprogramm bei. Eine positive Entwicklung war auch im Bereich der Gewerbeansiedlungen festzustellen. Neben verschiedenen Neuansiedlungen konnten auch zahlreiche Bestandsimmobilien einer neuen Nutzung zugeführt werden.

Die kommenden Jahre, an dieser Erkenntnis führt kein Weg vorbei, werden besonders hinsichtlich der Entwicklung der Kommunalfinanzen schwierig. Die Einnahmen der Stadt Rees, insbesondere die Schlüsselzuweisungen des Landes, gehen stark zurück. Dies erfordert, wie auch schon in den Vorjahren, einen restriktiven Sparkurs, denn nur so lässt sich die drohende Haushaltssicherung um ein weiteres Jahr hinausschieben. Es bleibt aber unser gemeinschaftliches Ziel, die Lebens- und Liebenswürdigkeit unserer Stadt auch in Zukunft zu erhalten. Hier sind die Unterstützung, das Engagement und das Verständnis der gesamten Bürgerschaft von Nöten. Schließlich wollen wir auch im kommenden Jahr wieder ein interessantes Freizeit- und Veranstaltungsprogramm mit Kabarett und Comedy, Kindertheater, Ausstellungen, Stadtführungen und dem Reeser Erlebnis Sommer anbieten, um nur einige Beispiele zu nennen.

Neben der prekären Finanzsituation gilt es im kommenden Jahr zahlreiche weitere Herausforderungen zu meistern. Bereits vom 10. Januar bis zum 09. Februar findet in Sachen Betuwe-Linie die Offenlegung der Planfeststellungsunterlagen für den Planfeststellungsabschnitt 3.1 (Haldern) statt und ich rufe alle betroffenen Bürgerinnen und Bürger auf, sich zu informieren und ihre Rechte geltend zu machen. Und auch bei der Umgestaltung des NIAG-Geländes und des Post-Areals werden die Karten in 2012 voraussichtlich neu gemischt.
Liebe Bürgerinnen und Bürger, die bisherige Entwicklung unserer Stadt ist der guten Zusammenarbeit zwischen Rat und Verwaltung zu verdanken. Aber auch die unzähligen ehrenamtlich Tätigen in den verschiedenen Vereinen und Organisationen haben einen besonderen Beitrag dazu geleistet. Für dieses vielseitige Engagement möchte ich mich herzlich bedanken und wünsche Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest sowie ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr 2012.

Christoph Gerwers
Bürgermeister

Autor:

Lokalkompass Emmerich aus Emmerich am Rhein

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