Leserbrief zur Kolumne "Angezettelt"
"(...) welche Gegenstände (...) brauche ich wirklich, muss ich unbedingt in Urlaub fliegen (...)"?
Zur Titelkolumne am 8. Oktober erreichte uns ein Leserbrief. Da dieser nach Redaktionsschluss eintraf, können wir ihn leider nicht mehr in der Druckausgabe veröffentlichen. Ersatzweise lesen Sie die Zuschrift an dieser Stelle.
Im Beitrag "Angezettelt: Die Roboter müssen her!" werden m.E. wichtige Themen angesprochen, z.B. das Thema Reichtum: Was bedeutet Reichtum? Wenn es "nur" um's Geld geht, scheint mir eine Umverteilung von oben nach unten auf ein gleicheres Niveau hin unvermeidlich, um die Sicherung grundlegender Bedürfnisse für alle sicherzustellen und den sozialen Frieden zu wahren.
Ein weiteres wichtiges erwähntes Thema: "sinnvolles Leben". Definiert man dieses wie hier geschehen über Reichtum an Dingen des täglichen Gebrauchs, Urlaub, Energie und Luxuswaren, so kommt es m.E. auf das Wie und Wieviel an: welche Gegenstände und wieviel Energie brauche ich wirklich, muss ich unbedingt in Urlaub fliegen oder wäre auch eine Zugreise eine Alternative? Beim Thema Pflege habe auch ich Sorgen, wie es da weitergehen soll, wenn wir es nicht schaffen, mehr Menschen über ausreichende Bezahlung und verbesserte Arbeitsbedingungen zu motivieren, hier zu arbeiten.
Mag sein, dass Roboter unterstützend hilfreich sein und entlasten können, wie dies bereits durch andere technische Hilfsmittel geschieht; allerdings bezweifle ich, dass sie den menschlichen Pfleger komplett ersetzen werden können, gerade bei Menschen mit einer Demenz, deren Anzahl zunimmt. Gibt es nicht genügend Pflege- und Betreuungspersonal, setzt sich dieses System fort, in dem besonders bei privaten Trägern immer wieder skandalöse Zustände aufgrund reinen Gewinnstrebens auftreten, und wird Hilfsbedürftigkeit gesellschaftlich immer mehr als Makel an sich angesehen, so wundert mich das Interesse an Suizidhilfe nicht.
Freundliche Grüße
Norbert Müsch, Rees
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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