Musik in Rees

Virtuelle Girlband trifft sich in Rees

Stella Scholaja und ihre Vanillas: Konzert und Videodreh

Wegen Corona läuft vieles anders. Die Reeserin Stella Scholaja hat mit drei Freundinnen eine Girl-Band gegründet, Musiktitel aufgenommen und ein Video erstellt. Und das alles, ohne sich einmal persönlich „Face to Face“ begegnet zu sein.

VON DIRK KLEINWEGEN

REES. In den gängigen Musikstreaming-Plattformen und auf der Videoplattform YouTube können die Titel „Break me“ und „Pink Sunsets“ abgerufen werden. Damit beweist die 22-jährige Reeserin, dass man auch virtuell zusammen Musik machen kann. Sämtliche Besprechungen oder Proben fanden online per Videokonferenz mit Zoom statt. Jede der vier Musikerinnen nahm ihren Gesangspart allein auf, Stellas Aufgabe war dann das Zusammenmischen von Musik und den Gesangsstimmen. Bei dem Video zu „Break me“ ging es ähnlich, jeder ließ sich per Handy oder Videokamera aufnehmen, am Ende wurde alles zu einem Musikvideo zusammengestellt.
Die Sängerin Sorang hat Stella durch einen gemeinsamen Songwriting-Wettbewerb kennengelernt. „Ich habe ihren Song gehört und ihr dann geschrieben, ob wir nicht etwas zusammen machen wollen“, berichtet Stella, „dann haben wir damit angefangen, dass wir einige Stücke zusammen komponiert haben.“ Bei einem gemeinsamen Latin-Music-Song brachte Sorang ihre Freundin Dani ins Spiel. Mit ihren kolumbianischen Wurzeln und ihrer spanischen Sprache passte sie perfekt zu dem Titel. Später stieß noch Sorangs Schwester Kay zu den jungen Damen hinzu. Sorang und Kay haben thailändische Wurzeln, Stellas Eltern kommen aus Kroatien – eine internationale Kombination. Zehn Titel haben die Vier bereits zusammen erstellt, in Kürze soll das erste Album auf den Markt kommen. Parallel dazu steht ein Weihnachtsalbum der „Vanillas“ an.
Der Stil der Gilband reicht von Rock und Pop bis Punk und R´n´B. „Wir versuchen, dass was wir gerade empfinden, in unserer Musik umzusetzen“, sagt Stella. „Wir verbinden da unsere Musik, unsere Texte mit unserer Persönlichkeit.
Vor einigen Tagen haben sich die vier Sängerinnen endlich persönlich in Rees getroffen. Dani war aus Frankfurt, das Geschwisterpaar aus Wiesbaden angereist. In der Burg Boetzelaar in Kalkar, in einem Diner in Kleve und in einer Reeser Spielhalle drehten sie, mit Regisseur Nicolas Heinzel aus Düsseldorf, Videos zu ihren Titeln. Zum Abschluss fand ein Konzert der „Vanillas“ im Restaurant von Stellas Eltern am Reeser Markt statt. Gemeinsam mit den Musikern Jens Adems, Ricardo Capello und Rainer Dahmen spielten sie acht ihrer Titel vor einem kleinen Publikum aus Freunden und Bekannten.
Die an einer unheilbaren Muskelkrankheit erkrankte Stella Scholaja hat 2016 deutschlandweit Ruhm erlangt. Um sich eine teure lebensverlängernde Behandlung, die nicht von den Krankenkassen bezahlt wurde, leisten zu können, verkaufte sie selbstkomponierte und selbstgetextete Songs gegen Spende und trat bei verschiedenen Konzerten auf. Dadurch wurden Zeitungen, Zeitschriften und auch Fernsehsender wie WDR, RTL, SAT.1 und andere auf sie aufmerksam. Nach mehreren Auftritten bei Galas und Veranstaltungen nahm sie auch an der kroatischen Ausgabe des Supertalents teil und gelangte dort sogar bis in das Finale.

Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg