Showgirls und Traumschiff in Mehr

Mehr war für das Prinzenpaar und die Garde die erste Station am Abend, es ging weiter nach Hamminkeln und Dingden.
(Foto: Dirk Kleinwegen)
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Großes Showprogramm – Musik, Tanz und Büttenreden

Das schaffen sonst nur bekannte Popstars. Innerhalb von nur 21 Minuten war der 8. Büttenabend, des Karnevalsvereins 4242 Rees 4 e. V., am Karnevalssamstag in Mehr, restlos ausverkauft.

VON DIRK KLEINWEGEN

MEHR. Dementsprechend dicht gedrängt, saß man auch im rotweiß geschmückten Zelt. Unter der Decke drehte sich eine große Discokugel und sorgte für nostalgische Lichteffekte. Zu manchen Höhepunkten des Abends kamen Konfettikanonen zum Einsatz.

Der Vorsitzende des Karnevalsvereins Markus Kresken übernahm die Moderation der Sitzung und begrüßte die Gäste mit einer Gesangseinlage. Auch im weiteren Verlauf überraschte Kresken immer wieder mit witzigen Ansagen. Unterstützt wurde er von seinen beiden „Showgirls“ Moritz Kleineberg und Torben Terhorst. Die beiden mussten an diesem Abend so einige Spitzen aushalten.

In der ersten Büttenrede des Abends beschäftigte sich Georg Jansen aus Kleve-Kellen mit frühzeitlicher Kommunikation. Auf Platt erzählte er von einer Zeit, als es noch keine Handys gab und die Telefone noch Kabel und Wählscheibe hatten. Die heutigen Jugendlichen, die ohne ihr Smartphone keinen Schritt mehr gehen können, wurden anschließend von Jansen perfekt beschrieben und imitiert. Er sprach über die Vorzüge der früheren Zeit: „Man hatte keine Follower, sondern Freunde. Frische Luft, das war ein Event, das fand draußen statt.“

In einem weiteren Wortbeitrag wurde die TV-Sendung „Bares für Rares“ nachgestellt. Ein altes Planschbecken ging für 25 Euro an den Bürgermeister Christoph Gerwers, als Ersatz für das Reeser Freibad.

In den letzten Jahrzehnten zählten die Weseler Tanzwiesel regelmäßig zum Programm des Haffener Karnevals. Da sich diese Tanzgruppe jedoch im letzten Jahr aufgelöst hatte, wurden deren Nachwuchsgruppe, die „Tanzwieselchen“ als Ersatz gebucht. Zum Thema „Girlspower“ zeigten die 22 Mädchen, die beiden kleinsten gerade fünf und sechs Jahre alt, einen tollen akrobatischen Tanz.

Auch weitere Gruppen aus Mehr wie „The Big Bang Beats“, „Draculas Schwestern“, „Little Stars“ und „No Names“ schafften es, das Publikum mitzureißen und zum Mittanzen zu bewegen.

Das auch Männer tanzen können, zeigten die „heißen Feger“. Als die Männertanzgruppe, mit Kittel und Perücke, als Putzfrauen verkleidet tanzten und ihre Pompons durch die Luft wirbelten, amüsierte sich das Publikum köstlich.

Mit dem Auftritt des Weseler Prinzenpaares, Prinz Olaf I. und Prinzessin Bettina II. wurde es so richtig voll auf der Bühne. Die beiden hatten außer ihrer Garde, den Tambourcorps und die Tanzgruppe mitgebracht, insgesamt 75 Personen. Im Vorjahr war bereits die Garde aus Kleve zu Gast. Markus Kresken überlegte: „Wer weiß, wen wir das nächste Jahr auf unsere Bühne bringen, vielleicht Köln oder Düsseldorf.“

Auch die Begrüßung des Prinzenpaares aus dem Nachbarort Haffen fiel herzlich aus, hier hob man die hervorragende Zusammenarbeit bei der Durchführung des gemeinsamen Karnevalszuges hervor.

Die Mehrer Bänkelsänger besangen in umgetexteten Liedern das Mehrer Dorfgeschehen. Da ging es um das Chaos mit der Deutschen Glasfaser, die den Verkehr im Ort genauso lahmlegte, wie die Strom-, Gas- und Wasserversorgung. Auch von der Schließung der einzigen Apotheke oder der Kneipe „Zum Adler“ und vom Plastikschwan, der von der Feuerwehr gerettet wurde, handelten die Lieder.

Der Mehrer Schützenkönig und Wirt Hardy Baumann wurde gebeten, eine Rede zu halten. Da der sich weigerte einen Text zu verfassen, hatte Markus Kresken das übernommen. Hardy Baumann musste diesen nur noch vorlesen: „Ich hoffe ihr habt eure Taschen voll. Ihr sitzt hier unten und gafft auf die Bühne, währenddessen ich mich an euch dumm und dämlich verdiene. Kurz darauf wurde es dann richtig teuer für den Vorlesenden: „Ich der Hardy werde mein eigener Kunde und gebe für euch meine erste und für dieses Jahr einzige Lokalrunde.“ Passend aufs Stichwort wurden 26 Boxen mit Schnäpschen – nach Traumschiff-Marinier mit Wunderkerzen und passender Musik in den Saal gebracht.

Eine besondere Ehrung wurde auch Norbert Scheepers zuteil, der jetzt nach 30-jähriger Vorstandsarbeit bei den Mehrer Bürgerschützen, seine Funktion als Präsident aufgibt. Außer seinen 15 Jahren als Präsident beim BSV, war er maßgeblich am Erfolg des Mehrer Karnevals beteiligt.

Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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