Schicksale aus Millingen und Umgebung: "Der Krieg hat seine eigenen Gesetze"

Monika Schwinning, stellv. Vorsitzende des Heimatvereins Millingen, Autor Norbert Behrendt und Wilhelm Bauer, stllv. Vorsitzender der Millinger KAB.
  • Monika Schwinning, stellv. Vorsitzende des Heimatvereins Millingen, Autor Norbert Behrendt und Wilhelm Bauer, stllv. Vorsitzender der Millinger KAB.
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Wenn Norbert Behrendt, Vorsitzender der KAB Millingen, über die Recherchen zu seinem vierten Bild- und Geschichtenband über Millingen im Zweiten Weltkrieg und nach dessen Ende erzählt, muss er immer wieder die ungläubigen Blicke und Gesten seiner Zuhörer kommentieren...

„Doch, das war so! Der Krieg hat seine eigenen Gesetze!“. Selbst als Zehnjähriger mit seiner Mutter vor russischen Soldaten 19545 nach Westen geflohen, war Behrendt schon als Kind gezwungenermaßen ein scharfer und sensibler Beobachter. In seinem neuen Buch ‚Kriegsschicksale’ erzählt er erschütternde Erlebnisse von Soldaten, Flüchtlingen, Heimatvertriebenen, Kriegsgefangenen, Zwangsarbeitern und Juden aus Millingen und Umgebung. Oft seien mehrfach Anläufe nötig gewesen, um die noch lebenden Augenzeugen dazu zu bewegen, ihm die auch heute noch quälenden Erinnerungen zu berichten, so Norbert Behrendt: „Ich kann das nicht erzählen. Dann kommt wieder alles hoch. Ich kann dann wochenlang nicht schlafen“, so die Kommentare derjenigen, die Behrendt ihre Erinnerungen schließlich doch zur Verfügung gestellt haben. Tonbandaufzeichnungen, Interviews, schriftliche Aufzeichnungen, die Lektüre von Geschichtsbüchern und eigene Recherchen an den Schauplätzen des Grauens fließen im vierten Buch von Norbert Behrendt zusammen und verhindern das Vergessen. Auch der vierte Band ist ein Beitrag zur Aufarbeitung der Dorfgeschichte, der eigenen Geschichte auf 350 Seiten, die mit mehr als 300 Bildern illustriert sind.

Buchpräsentation und Ausstellung: Sonntag, 27. Oktober, 11 Uhr

Eine Ausstellung zum Thema wird am Sonntag, 27. Oktober, in der Zeit von 12 bis 17 Uhr im Heimathaus zu sehen sein. Um 11 Uhr wird das Buch Kriegsschicksale aus Millingen und Umgebung“ im Heimathaus offiziell vorgestellt. Erstmals werden nach der Restaurierung Tafeln mit den Namen der Kriegsopfer gezeigt. Hier stehen Kinder-Kriegsopfer im Mittelpunkt, zu denen es Bilder und Beschreibungen gibt, die stellvertretend für die anderen Toten damit ‚ein Gesicht’ bekommen haben. Worte des Bürgermeisters Christoph Gerwers, eine Einführung in die Entstehung des Buches durch den Autor Norbert Behrendt und die Eröffnung der Ausstellung durch die Vorsitzende des Heimatvereins, Monika Michelbrink-Roth erwarten die Gäste. Dazu gibt es einen Mittagsimbiss sowie Kaffee und Kuchen. Am 1., 2. und 3. November werden im Heimathaus jeweils in der Zeit von 15 bis 16.30 Uhr Jubiläumsfilme zur Dorgeschichte gezeigt, die Ausstellung ist an diesen Tagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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