Musiker wie Fans feierten einen unvergleichlichen Geburtstag
Haldern. „Das Haldern Pop ist unser Lieblingsfestival in Deutschland und wir dürfen für Euch spielen!“ Mit diesen Worten ehrte Sophie Hunger am Freitag auf der Hauptbühne das Publikum und versprühte, wie schon 2010, als die Schweizerin auf dem alten Reitplatz begeisterte, einen Charme, der auch am zweiten Festivaltag überall zu spüren war. Musiker wie Festivalbesucher feierten einen unvergleichlichen Geburtstag. Ausgelassen und auf ganz hohem Niveau.
Außergewöhnliche Klangerlebnisse, Künstler auf Tuchfühlung, menschliche Begegnungen, musikalische Überraschungen und Vieles mehr, werden allen Besuchern des Haldern Pop Festivals 2013 wohl gleichermaßen in Erinnerung bleiben.
Douglas Dare, der am Freitagnachmittag im Tonstudio Keusgen auftrat, war kurz davor, sein Handtuch, mit dem er sich den Schweiß im Minutentakt von der Stirn wischen musste, mit den Zuhörern zu teilen. Ein ganz intimes Konzert, bei dem er Stücke seiner EP „Seven Hours“ zum Besten gab. Mit ebenso großer Leidenschaft zog Ben Caplan seine Zuhörer in der Haldern Pop Bar in den Bann, bevor am frühen Nachmittag die Hauptbühne und das Spiegelzelt zu Orten unvergesslicher Hörmomente wurden.
Mitreißend
Zahlreiche Bands und Solokünstler waren ebenso froh in Haldern zu sein, wie tausende von Fans, die sich aus der ganzen Welt auf den Weg in das kleine Dorf am Niederrhein gemacht hatten. Persönliche Highlights gab es viele. Für den einen war das die belgische Formation Balthazar, die mit ihrer beschwinglichen Popmusik gute Laune im Spiegelzelt verbreitete, für die anderen Lee Fields, der zeitgleich auf der Hauptbühne stand. Ähnlich wie Charles Bradley, der im vergangenen Jahr im Spiegelzelt die Seelen seiner Zuhörer berührte, gelang es der Soulgröße das Publikum von Anfang bis Ende seines Auftritts mitzureißen.
Tom Odell verzauberte vor allem die jüngere Damenwelt, die zwar vor allem auf den Hit „Another Love“ wartete, aber auch von den übrigen Stücken sichtlich begeistert war. Er war es auch, der die Massen auf den alten Reitplatz lockte und diesen als Erster merklich füllte.
Explosiv
Wohl kaum jemand hatte erwartet, welches Kraftpaket sich hinter dem Namen „The Strypes“ verbarg. Es sei denn, er hat zufällig einen BBC-Beitrag gesehen, der kürzlich im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Die vierköpfige Rhytm ’n‘ Blues Band aus Irland lieferte ein explosives Konzert, bei dem sich die Mehrheit aller Zuhörer wohl einig sein dürfte, dass man von den blutjungen Teenagern, die im Schnitt nicht älter als 15 Jahre alt sind, sicher noch Großes erwarten darf. Sie überzeugten durch eine unfassbare Professionalität und weckten im Spiegelzelt Erinnerungen an die jungen Beatles. Respekt!
Das canadische Trio „Metz“ hatte schließlich die Ehre, den Tag um drei Uhr morgens musikalisch abzurunden.
Treffpunkt Wohnwagen
Zwischen all diesen Erlebnissen suchte sich der ein oder andere Oasen der Ruhe und Geselligkeit auf dem Campingplatz. Einer dieser Orte, der echtes Urlaubsfeeling versprühte, war der Campingwagen mit Vorzelt des Halderner Ex-Prinzenpaares Monika und Helmut Schaffeld, der Treffpunkt für zahlreiche Halderner war. Schon um kurz vor acht stand der Wohnwagen am Donnerstag gut platziert und mit einem pinkfarbenen Luftballon weit über das Areal kenntlich gemacht auf einer der Wiesen. „Hier machen wir Pause, trinken ein Bierchen und grillen“, erzählte Helmut Schaffeld. Nachts geht er mit seiner Frau jedoch wieder nach Hause. Dann hütet der Klaus Hegmann das Gut, bis sich der Halderner Freundeskreis wieder einfindet und die einzigartige Festivalatmosphäre genießt.
Autor:Daniela Schlutz aus Rees |
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