Kunstausstellung in Rees
Mikrokosmen – Décalcomanie - Reisetagebücher
Interessanter Kunstmix in der Galerie Büsen
Michael Hoffmann, Ingeborg Bachmann und Michael Sting sind erst einmal die letzten Künstler, die in der Galerie Büsen in Rees ausstellen werden. Nach dem tragischen Tod von Christina Büsen im Januar 2019 soll die Galerie Anfang des nächsten Jahres verkauft werden.
Nun bietet Klaus Puchmüller, in Gedenken an seine ehemalige Lebensgefährtin Christina Büsen, bereits zum dritten Mal, je drei Künstlern die Möglichkeit ihre Kunstwerke kostenlos in der Galerie zu präsentieren. So hat das Bild der Verstorbenen einen Ehrenplatz in der aktuellen Ausstellung erhalten.
Der Reeser Michael Hoffmann zeigt bei der Ausstellung ein Auswahl seiner Collagen und Reisebilder, sowie Reeser Themen. Bei seinen Strandgutbildern verarbeitet er Dinge, die er von seinen weiten Reisen mitgebracht hat. Diese Reisen, beispielsweise in den Jemen oder nach Kambodscha, hat er auch mit vielen Zeichnungen, Malereien und Texten in Reisetagebüchern festgehalten. Diese sind zwar unverkäuflich, können aber während der Ausstellung bestaunt werden.
Auch bei den ausgestellten Werken zeigt er vielfältige Maltechniken, insbesondere Aquarell und Pastell. Der Künstler fertigt Bilder in graphischen Techniken, daneben auch Skulpturen aus verschiedenen Materialien.
In den letzten 32 Jahren hat Hoffmann bei über 30 Einzel- und Gruppenausstellungen, viele davon in Rees, teilgenommen.
Der studierte Architekt hat früher als Stadtplaner gearbeitet, von 1983 bis 2001 plante er die Wohnumfeldverbesserung im Reeser Stadtkern.
Seine Eltern, beides Maler, beeinflussten seine künstlerische Entwicklung. Bereits in jungen Jahren erhielt Hoffmann Malunterricht bei verschiedenen Künstlern.
Die Bocholterin Ingeborg Bachmann, genau wie Hoffmann 1943er-Jahrgang, wurde vom Reeser Künstler und Kunstlehrer Metin Yildirim eingeladen, sich an der Ausstellung zu beteiligen. Sie nutzt Aquarell-, Pastell-, Acrylmalerei oder Décalcomanie. Teilweise verbindet sie die unterschiedlichen Techniken in ihren Bilder collageartig miteinander. „Ich habe mich immer für menschliche Gesichter bzw. Körper interessiert, vorzugsweise weibliche Gesichter und Körper in allen Stadien der Verhüllungen, Enthüllungen und Verwandlungen“, erklärt sie ihre Motivwahl. Die frühere Lehrerin für Französisch, Geschichte und Sozialwissenschaften am Marien-Gymnasium in Bocholt hat ihr Leben lang begeistert gemalt. Das Ganze zuerst autodidaktisch, nach Beendigung der Berufstätigkeit begann sie dann eine systematische Ausbildung, unter anderem studierte sie an der Kunstakademie in Wetter (Ruhr).
Der 60-jährige Michael Sting erstellt Mikrokosmen. Das sind Landschaftsminiaturen mit echten kleinen Bäumen. Die Pflanzen werden in Lava gesetzt und stellen kleine Wälder, Obstplantagen oder Parks da. Seit 2005 ist er mit diesen Kunstwerken auf dem Markt. Bis die Verbindung Lava und Pflanzen zu seiner Zufriedenheit funktionierte, vergingen drei Jahre. Weiterhin stellt er Fackeln aus Vulkangestein und Stahl her und nennt diese Lavafeuer. „Sämtliche Einzelstücke und Kleinserien stelle ich selbst von Hand – nach meinen eigenen Entwürfen – in meinem Atelier her“, erklärte Sting. Seit 2006 hat er an weit über 30 Einzel- oder Gruppenausstellungen teilgenommen, zwei davon in Rees.
Die Ausstellung der drei Künstler ist noch bis zum 30. November 2019 in der Galerie Büsen in der Jungblutstraße zu sehen. Mittwochs, freitags, samstags und sonntags ist die Galerie von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg
Autor:Dirk Kleinwegen aus Rees |
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