Mehrsamkeit beim Haldern Pop Festival
Festival soll generations- und genreübergreifend werden
Vom 9. bis zum 11. August wird Haldern wieder zur Festivalstadt. Rund 60-70 Bands und Akteure treffen auf 7.000 Festivalbesucher. Stefan Reichmann und der Raum 3 gaben vorab einen Überblick über den aktuellen Stand der Planungen.
Für den Konferenzteil haben Stefan Reichmann und seine Kollegen den ersten Tour-Manager von Genesis und Peter Gabriel eingeladen. Richard Macphail hat ein Buch über Genesis geschrieben, aus dem er sicher vorlesen wird. Außerdem wird bei der Veranstaltung im „Raum 3“, bestimmt noch die eine oder andere Geschichte über Genesis und Peter Gabriel zu hören sein.
Laut Reichmann hat Genesis für Haldern eine besondere Bedeutung. Früher wurde im Jugendtreff „Raum 3“ oft die Band gehört und in jedem Halderner Haushalt waren die Platten von Genesis zu finden.
„Wir haben in den letzten Jahren immer versucht ältere Leute aus der Branche einzuladen, die vielleicht nicht mehr eine Bühne aufbauen können, aber dafür unheimlich viel zu erzählen haben.“ erläutert Stefan Reichmann. Auch Dr. Aladin El-Mafaalaniund noch weitere Teilnehmer werden beim Konferenzteil dabei sein.
Die Rahmenbedingungen wie die Locations Hauptbühne, Spiegelzelt, St.-Georg-Kirche, Haldern Popbar und das Tonstudio Keusgen, sowie die Anfangs- und Endzeiten bleiben gegenüber den Vorjahren unverändert. Seit dem letzten Jahr ist das katholische Jugendheim dazugekommen. Oben im Saal, laut Reichmann, „über den Dächern von Haldern“, spielen an jedem der drei Festivaltage zwei bis drei Gruppen. In dem Raum mit altem Parkett und dem Charme der 50er Jahre wird zwar eine Bühne und eine gute Tonanlage aufgebaut. Auf eine große Lichtshow will man zugunsten von Tageslicht verzichten.
Ein echtes Original vom Niederrhein wird diesmal das Festival eröffnen. Am Donnerstag, 9. August wird Claus van Bebber um 13 Uhr in der Popbar seine Neue Musik präsentieren. Der aus Kalkar-Appeldorn stammende Künstler, nutzt für seine Musik ausschließlich alte Schallplatten und antike Plattenspieler.
Zum Festival reisen rund 7.000 Menschen aus ganz Europa an, die Bands kommen auch aus den USA, Kanada, Japan, Australien oder Russland. Die Veranstalter möchten die vielen Gäste auch für den Niederrhein zu begeistern. Besonders junge Menschen sollen zum Wohnen und Arbeiten in die Region gelockt werden.
Auch bei den Sponsoren setzt man auf Unternehmen aus der niederrheinischen Region. Ein neuer Partner ist der Tiefkühlspezialist „bofrost“. Der wird beim Festival auf dem Campingplatz und auf dem Marktplatz mit Food-Trucks für Essen sorgen. Weitere Partner sind Zippo und Ahoj-Brause aus Emmerich, sowie König-Pilsener aus Duisburg und Trivago.
Auch die Zusammenarbeit mit dem Kaltern Musikfestival in Südtirol wird sich in Rees widerspiegeln. Dieses Jahr wird es nicht nur Tiroler Wein, Schnitzel und Spätzle geben, mit Stefan Florian tritt die „Schlagerbestie aus Kaltern“ auf. Reichmann ist fasziniert von dem Gedanken, wenn neben den Rockbands auf einmal Schlager gesungen werden: „Wir wollen versuchen ein generations- und genreübergreifendes Festival zu sein“, erklärt Stefan Reichmann den Musik-Mix.
Das Motto des 35. Festival ist „Mehrsamkeit“. Im Gegensatz zu Einsamkeit ruft die Musik die Menschen zusammen, man versammelt sich und teilt die Zeit miteinander.
Folgendes Line Up steht mittlerweile für Donnerstag fest. Hauptbühne: The Inspector Cluzo, Public Service Broadcasting, Dirty Projectors, Mario Batkovic & Friends, Philipp Poisel; Spiegelzelt: Aquilo, Big Thief, Reverend Beat-Man and the New Wave, Kevin Morby, Shortparis, Rival Consoles, John Maus; St. Georg Kirche: Chad Lawson, Stargaze & Lisa Hannigan / Beethoven, Nilüfer Yanya, Jake Bugg; Pop Bar: Claus van Bebber, Tristan Brusch, Moncrieff, Infidelix; Jugendheim: Hannah Williams & The Affirmations, Broen.
Am Freitag auf der Hauptbühne: The Slow Readers Club, De Staat, Fink, Seun Kuti & Egypt 80, Villagers, Nils Frahm; Spiegelzelt: Astronautalis, Sampa The Great, Housewives, Hope, Deerhoof, Curtis Harding, Bruno Major, The Lytics; St. Georg Kirche: Cantus Domus, Fabrizio Cammarata, Adam French, Jade Bird; Pop Bar: Jordan Mackampa, Alabaster Deplume; Jugendheim: Seamus Fogarty;
Am Samstag auf der Hauptbühne: Fortuna Ehrenfeld, Protomatyr, Jenny Lewis, The Lemon Twigs, Gisbert zu Knyphausen, King Gizzard & The Lizard Wizard, Kettcar, Sleaford Mods; Spiegelzelt: Love A, Marlon Williams, Phoebe Bridgers, Rolling Blackouts Coastal Fever, Schnellertollermeier, Ariel Pink; Pop Bar: Lewsberg, Marius Bear, Landlady; Jugendheim: Julian Sartorius, Das Paradies; Keusgen Tonstudio: Hatis Noit
Autor:Dirk Kleinwegen aus Rees |
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