Kambodschaabend belebte altes Reeser Kino
Rees. Gut 120 Besucher nahmen am vergangenen Donnerstag die Gelegenheit war, in die Welt eines fernen Königreiches einzutauchen. Michael Scholten, Dr. Margitta Oschilewski und Michael Hoffmann hatten zu einem Bildervortrag "Kambodscha - Mehr als Angkor Wat und Killing Fields" in das seit 1994 geschlossene, alte Reeser Kino eingeladen.
Mit einer Mischung aus Arbeits- und Reiseerfahrungen gelang es den drei Reesern, das Publikum über zweieinhalb Stunden in den Bann des südostasiatischen Kambodschas zu ziehen. Um dabei auch den Veranstaltungsort zu würdigen, gab es zwar keine Popcorn, dafür aber Chips und Bonbons. Alfred Scholten, Vater von Michael Scholten, belebte das alte Kassenhäuschen wieder und verteilte Banknoten der kambodschanischen Währung Riel als ausgefallene Eintrittskarte an alle Besucher.
Während Michael Scholten das Hauptaugenmerk in seinem bebilderten Vortrag auf den Aufstieg der Khmer-Könige, die französische Kolonialzeit, die Rolle Kambodschas im Vietnamkrieg und die Schreckensherrschaft der Roten Khmer richtete, erfuhren die Zuhörer von Dr. Margitta Oschilewski, wie es im Jahre 1993 im Land aussah.
Eindrucksvoll berichtete die Medizinerin von ihrer dortigen Arbeit als Ärztin für die Vereinten Nationen (UN). Im Rahmen eines humanitären Einsatzes war sie in der Hauptstadt Kambodschas, Phnom Penh, untergebracht. Dort versorgte sie nicht nur Opfer des Bürgerkrieges, sondern erlebte auch Glücksmomente, in denen sie Babys auf die Welt half. Das Not erfinderisch macht, bewiesen Bilder, die manch einen Zuhörer zum Schmunzeln brachten: So wurden zum Beispiel Kartons kurzerhand zu Kinderbetten umfunktioniert und das Gewicht der neuen Erdenbürger mit einer Waage auf der Poststation ermittelt.
Abschließend präsentierte Michael Hoffmann, der das Land Anfang des Jahres bereiste, nicht nur zahlreiche Skizzen und Aquarelle, die während seines Aufenthaltes in den Tempelanlagen von Angkor Wat entstanden, sondern teilte auch sein Wissen über den größten sakralen Bau der Welt mit den interessierten Zuhörern. So existieren nach 1000 Jahren noch immer dutzende von Tempelanlagen, die mit einer unvorstellbaren Liebe zum Detail gebaut wurden.
Der Erlös des Abends, der durch Musik des Bonner Trios "Warum Nich’!?" untermalt wurde, kommt dem NACA Waisenhaus und der Apsara Arts Association in Phnom Penh zu gute. Zwei Kinderschutzprojekte, die Michael Scholten übrigens auch durch den Verkauf des Wandkalenders „Weltreise 2011“ unterstützt. Der Kalender ist zum Preis von 10 Euro im Bürgerbüro des Reeser Rathauses, in der Stadtbücherei oder unter www.michaelscholten.com erhältlich.
Autor:Daniela Schlutz aus Rees |
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