Kunstausstellung Rees

Hein-Driessen-Ausstellung eröffnet

Emmericher Künstler im Krankenhaus

„Ölbaum und Kopfweide in der europäischen Landschaft“ - am letzten Sonntag wurde im Reeser Rathaus die Ausstellung des Emmericher Künstlers Hein Driessen eröffnet. Driessen, der am Vortag überraschend in die neurologische Föhrenbachklink eingeliefert werden musste, konnte an der Veranstaltung nicht teilnehmen. Laut seiner anwesenden Frau Ute Driessen befindet sich der 86-Jährige jedoch auf dem Weg der Besserung.

Fast 100 Aquarelle und Zeichnungen des Malers sind bis zum 23. August 2019 in den oberen beiden Stockwerken des Rathauses zu besichtigen. Bei den Kunstwerken handelt es sich meist um Landschaften des Niederrhein und Mallorcas. Weiden, Sträucher, Windmühlen oder Schafe finden sich dort genauso wie Mallorcas Ölbäume.
       Rund 40 Gäste, darunter auch Hein Driessens Ehefrau nahmen am Sonntag an der Ausstellungseröffnung teil.
       Bürgermeister Christoph Gerwers eröffnete die Veranstaltung: „Hein Driessen steht nicht nur für Mallorca, sondern aus meiner Sicht noch viel mehr für den Niederrhein. Es war daher längst überfällig, dass der Emmericher und überzeugter Niederrheiner auch hier bei uns, in Rees, einmal ausstellt. Gerwers hatte den Künstler bei der Besichtigung des renovierten Gustav-Schaeling-Hauses getroffen und zu einer Ausstellung nach Rees eingeladen.
       Der Künstler Hein Driessen wurde vor 86 Jahren in Emmerich geboren. Nach seinem Studium an der Hochschule für bildende Künste in Essen begann er seine handwerkliche und künstlerische Ausbildung an der Werkkunstschule Düsseldorf. Seine Lehrer waren dabei u. a. Prof. Urbach, Prof. Schardt, Bernd Terhorst und Karl Scherer. Für sein Schaffen erhielt Driessen unzählige Preise, Ehrungen und Auszeichnungen. Seit 1995 betreibt Driessen das „Atelier an der Rheinpromenade“ in Emmerich. Bis 2012 unterhielt er 38 Jahre lang auch eine Galerie auf Mallorca.
       Werner Esser, ein langjähriger Freund des Künstlers, führte in die Ausstellung ein und erinnerte in seiner Rede an Driessens Freundschaft und Zusammenarbeit mit dem 2005 verstorbenen Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch sowie vielen Begegnungen mit zahlreichen Politikern und weiteren Prominenten. 1996 reiste der Künstler, im Auftrag des Bundesverteidigungsministerium, mit dem Segelschulschiff Gorch Fock drei Monate um die Welt um Fotos, Aquarelle und Zeichnungen zu erstellen. Neben seinen Aquarellen und Zeichnungen, in unterschiedlichsten Maltechniken, hob Esser auch weitere künstlerische Werke wie Skulpturen, filigrane Plastiken aus Keramik, Eisendraht oder Bronze hervor. Mit persönlichen Einblicken und einigen Anekdoten aus Hein Driessens Leben rundete er seinen Vortrag ab.
       Vier Musiker der Haldern Strings gaben mit älteren Stücken, wie „Minuet“ oder moderneren wie „Lord of the dance“, der gesamten Veranstaltung einen würdigen Rahmen.

Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg