Große 750-Jahr-Feier in Rees
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So viel Besucher hatte Rees noch nie zum Stadtfest
Das größte Fest in den letzten 90 Jahren war die 750-Jahr-Feier in Rees. Neun Tage dauerte die Jubiläumswoche, die viele Besucher und Prominente in die Rheinstadt lockte.
Als Erzbischoff Heinrich von Molenark am Nachmittag des 14. Juli 1228 die Urkunde zur Stadternennung unterschrieben hatte, versammelten sich die Reeser Bürger auf dem Marktplatz, tanzten und tranken. Auch 750 Jahre später feierte die Stadt Rees ein rauschendes Fest.
Die Eröffnung begann mit Freibier, Platzkonzerten, Taubenflug und Luftballon-Wettbewerbe auf den Marktplätzen in Rees, Bienen, Millingen, Haldern und Mehr. Auf dem Reeser Marktplatz begann die Kirmes.
Am zweiten Wochenende fand ein Historischer Markt in Innenstadt und an der Rheinpromenade statt. Ansässige und fremde Geschäftsleute, beispielsweise die Reeser Pfeifenproduktion zeigten alte Handwerkskunst. Natürlich wurde auch der Rhein in die Feierlichkeiten einbezogen, bei einer Bezirksfahrt der Kanuten am ersten Samstag fuhren zuerst 300 Boote über den Rhein, um dann im Anschluß noch ein Kanadierrennen zu starten, Wasserpolo zu spielen und Kenterübungen zu zeigen. Eine Woche später fand mittags erst eine Flaggenparade mit 150 geschmückten Yachten statt. Vor Beginn des großen Feuerwerks veranstalten diese Yachten eine Lampionfahrt.
Auch die Vereine feierten das Jubiläum, die Pumpengemeinschaften verlegten ihre Pumpenkirmes in die Festwoche und die Schützen veranstalteten das erste Kaiserschießen, erster Kaiser wurde Franz Blumensaat. Zudem wurde der größte Festumzug der Reeser Geschichte veranstaltet, mit über 1.500 Beteiligten.
Die Promi-Dichte zum Stadtjubiläum war ausgesprochen hoch. „Der große Preis“- und „Aktuelles Sportstudio“-Moderator Wim Thoelke war mit der Veranstaltung „Wim + Wum gratulieren der Stadt Rees zu ihrem Jubiläum“ dabei. Er schnitt außerdem die Hochzeitstorte an, besuchte die feiernden Pumpengemeinschaften und gab unzählige Autogramme. Genau wie Max Schautzer einige Tage vorher. Der Moderator und Schauspieler moderierte die WDR-Live-Sendung „Zu Gast in Rees“.
In Bienen wurde im Festsaal das „Studio B-ienen“ veranstaltet. In Anlehnung an seine langjährige NDR-Fernsehshow „Musik aus Studio B“ legte Chris Howland Platten auf, erzählte und sang live. Ebenfalls mit Gesang und Moderation unterhielt der deutsch-amerikanische Jazz- und Schlagersänger Bill Ramsey zuerst sämtliche Reeser Grundschüler bei einem Kinderfest in Millingen und dann abends die Erwachsenen bei einem Konzert.
Ein weiteres Konzert mit der „Big Band Kurt Edelhagen“ lockte 1.100 Tanzlustige zur Eröffnungsveranstaltung in das große Festzelt an der Kirche. Im ganzen Zeitraum wurde die Festlichkeiten von Funk und Fernsehen begleitet. Ob Beiträge in „Hier und Heute“, „Echo West“ oder Live-Schaltungen in verschiedene Radiosendungen, Rees war über die Stadtgrenzen äußerst präsent.
Passend zum Fest gab es poppige Aufkleber, Sondermünzen, Bierdeckel, Sonderstempel der Bundespost, ein neues Rees-Buch und passende Trinkgläser. Die meisten Gäste machten aus Freibier gleich auch Freiglas und nahmen die Biergläser einfach als Andenken mit nach Hause.
Egal ob Gottesdienste mit Bischof Averkamp oder Landeskirchenrat Brückmann, Fahrten mit dem Rheinschiff, Altennachmittag, Öffentliche Sitzung des Kreistages, Schlachtfest, Tanz-, Musik- und Folkloreveranstaltungen – die Veranstalter haben in den neun Festtagen ein unübertroffenes vielfältiges Programm zu Stande gebracht. Bleibt zu hoffen, dass sich das in 10 Jahren zur 800-Jahr-Feier der Stadt Rees noch steigern lässt.
Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg
Autor:Dirk Kleinwegen aus Rees |
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