Viele Besucher beim 19. Reeser Kunst-Sonntag
Eine interessante Kulisse

Im Korridor des alten Amtsgerichts zeigte Gerfried Schell Ölgemälde von bekannten niederrheinischen Künstlern. | Foto: Dirk Kleinwegen
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  • Im Korridor des alten Amtsgerichts zeigte Gerfried Schell Ölgemälde von bekannten niederrheinischen Künstlern.
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Die bot das alte Amtsgericht beim Reeser Kunstsonntag 

17 Ausstellungsorte, 14 davon in der Reeser Innenstadt und herrliches Herbstwetter luden zu einem gemütlich Kulturspaziergang durch Rees ein. Nur das Atelier Artelli von Elisabeth Kemkes, das Atelier von Karuna Feuser in Haldern und die Galerie Maria in Grietherbusch waren nicht so einfach zu erreichen.

Zum ersten Mal hatte auch das ehemalige Amtsgericht seine Türen für die Kunstfreunde geöffnet. Gleich drei Künstler stellten in den geschichtsträchtigen Räumen ihre Werke aus, vorherrschendes Thema war der Niederrhein.
     Die Bilder der Künstlerin Rahel Kraft zeigten ihren Heimatort Haldern: „Früher habe ich meist Architektur gemalt, jetzt wohne ich seit zwei Jahren in Haldern, dementsprechend fange ich an, mich mit der Landschaft hier zu beschäftigen.“ Ihre Bilder „Feld 1“ bis „Feld 5“ sehen aus, wie ein Blick durch eine teilweise beschlagene Fensterscheibe. Ihr gefiel das Leinwandtuch so gut, daher blieben die Ränder unbemalt. Rahel Kraft unterrichtet seit zwei Jahren am Gymnasium Aspel Kunst und Französisch.
     Im letzten Jahr war Silke Parras mit ihren Zeichenschülern in einer eigene Ausstellung dabei. In diesem Jahr zeigte sie im Trauzimmer des Amtsgerichtes ihre Farbstiftzeichnungen, teilweise auch Mischtechniken: „Meine Motive finde ich überwiegend direkt vor meiner Haustüre, alle haben einen Bezug zu mir.“ Die Bilder der studierten Künstlerin, aber auch Tierärztin, basieren meist auf selbst erstellten Fotos, einige Bilder wie das Deichbild, sind aus dem Gedächtnis entstanden.
     Der Antiquitätenhändler Gerfried Schell präsentierte Ölgemälde aus der Sammlung Villa Burg. Die Bilder niederrheinischer Künstler wie Josef van Brackel, Josef Mooren, Bernd Schulte Bernd Terhost zeigten Motive aus der Umgebung, wie Schiffe, eine Stadtansicht von Xanten oder 1945/46 gemalte Bilder von Tigern aus dem Klever Zoo.
Da Schell vor einigen Jahren die Laminatböden und Wandvertäfelungen und -verkleidungen im Trauzimmer restauriert hatte, kannte er das Objekt und den Eigentümer und konnte dadurch diese Ausstellungsfläche organisieren.
Auch die Galerie Christina Büsen ist in diesem Jahr das erste Mal beim Reeser Kunstsonntag dabei. Der Bocholter Maler und Bildhauer Marco Büning stellt dort zurzeit seine Arbeiten zum Thema „Fließende Stille“ aus. „Der Rhein ist das Thema für mich, ich widme mich der Stille und dem Fließen“, erklärte Büning, „ich gehe oft, wenn ich nach Rees komme, mit meinem Hund über die Rheinwiesen und gerate in einen angenehmen, meditativen Flow, der ganze Stress fällt ab.“ Dieses Gefühl verarbeitet er in seinen Kunstwerken und hat dafür eine eigene Technik entwickelt: Colour Flow. „Man berührt die Leinwand nicht mit dem Pinsel“, erklärte er, „anstatt dessen habe ich eine Farbe entwickelt, die wie Honig von einem Löffel fließt.“
Weiterhin konnten in der Galerie auch mehrere feinteilige Architekturmodelle von Dr. Julian Busch aus Hannover bewundert werden. Der dritte ausstellende Künstler Roland Scheel, zeigte abstrakte und farbenfrohe Motive, die auch die Etiketten, einer eigens aufgelegten Weinserie zieren. Der Essener Künstler kombinierte seine Werke zudem mit lyrischen Motiven.
     Die Inhaberin Christina Büsen freut sich schon auf ihre eigene Ausstellung „Kitchen Art – foodandnonfood (ART)“, die im nächsten Jahr startet. Erst Anfang 2018 hat sie ihre Galerie in der Jungblutstraße eröffnet und ist mit Verlauf ihrer dritten Ausstellungsreihe äußerst zufrieden. „Ich bin in Rees sehr gut aufgenommen worden, die Reeser haben mich und meine Galerie akzeptiert“, lautet ihr Resümee.
     Daniela Schenk stellte zum dritten Mal in Folge im Café Froschkönig aus. Sie zeigte Ölbilder auf Leinwand vom Niederrhein wie Rees und Düsseldorf, aber auch Landschaftsbilder aus den Urlauben in Holland und Frankreich. „Ich bin reine Hobbymalerin und mache das nur zum Ausgleich“, erzählte Schenk. Sie freute sich über den regen Zulauf in dem kleinen gemütlichen Café von Christiane Hackfort.
     Auch die Reeser Sparkassenfiliale stand als Ausstellungsfläche zur Verfügung. Die textilen Arbeiten wie Tücher, Taschen und Kleidungsstücke von Agnes Fürst und Andrea Sommer konnten direkt gekauft und mitgenommen werden. Fehlte es an Geld, war der Weg zum Bankautomaten nicht weit. Auch Annette Verheyen nutzte das Geldinstitut, um dort ihre großformatigen Acrylbilder auszustellen. Anregungen zu den großformatigen Bilder erhält die Haldernerin im privaten Umfeld. Mal war es die Hochzeit des Sohnes im Duisburger Landschaftspark Nord, die Moorpackung aus der Kur oder ein Vulkanausbruch in Hawaii, die mit unterschiedlichsten Materialien in ein Gemälde umgesetzt wurden.

Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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