Halderner Blasorchester e.V.
Ein besonderes Konzert des Halderner Blasorchesters e.V.
Ein besonderes Konzert
Den Titel des Konzertes hätten die Musiker:innen des Halderner Blasorchesters e.V. nicht treffender wählen können. "Ein besonderes Konzert" hatten sie zum 2. Advent versprochen - und das war es in jeder Hinsicht. Nicht nur, weil während der Pause eine bunt geschmückte Treckerparade an der Halderner Kirche vorbeifuhr, die die zahlreichen Konzertbesucher:innen bei einer Tasse Glühwein betrachten konnten.
Hervorragende Solisten
Die rund 40 Halderner Bläser:innen hatten auch ein besonderes Konzertprogramm vorbereitet, welches sie in der stimmungsvoll beleuchteten Halderner Kirche vortrugen. Strahlende Trompetenklänge, quirlige Holzbläsereinsätze, markante Posaunen, wohltönende Hörner, filigrane Techniker am Euphonium und eine rhythmisch einwandfreie Percussion- und Schlagzeugbesetzung sorgten für so manche Gänsehaut-Momente bei diesem Konzert. Hier stachen besonders Kirsten Ressing an der Solo-Flöte, Annika Katemann an der Oboe, Inge Messink am Es-Saxophon und Robert Heynen am Euphonium hervor. Dominik Rotering, eigentlich Trompeter im Orchester, konnte an diesem Abend beweisen, dass er auch als Pianist Großartiges leisten kann. Er begleite einige Werke am E-Piano und gab dem Konzert eine besondere Note.
Die beiden Tubisten Volker Oostendorp und Hermann Giesen führen gekonnt durchs Programm - nicht ohne direkt zu Beginn mit einem Augenzwinkern darauf hinzuweisen, dass die Tuba zum Instrument des Jahres 2024 gekürt wurde und dieses Instrument mit seinem satten, dunklen Sound die Grundlage jedes Orchesters bildet.
Stimmungsvolles Programm
Robert Wijnands hatte sich zum Abschied einige Konzertstücke für sein Blasorchester ausgesucht, die von den Spieler:innen gekonnt vorgetragen wurden.
Der Abend begann mit „The 3-Minute-Nutcracker“. Ein pfiffiges und leichtfüßiges Medley, welches die Lieblingsthemen aus Tschaikowskys Nussknacker beinhaltet. Hier wirkten auch Mitglieder des Jugendorchesters der Kreismusikschule Kleve mit, mit dem das Halderner Blasorchester kooperiert.
In seinem Werk „Mountain Moments“ bringt der Komponist Luis Carlos Neves Serra seine Wertschätzung gegenüber Natur und Umwelt zum Ausdruck und die Musiker:innen wussten das gut umzusetzen. Ruhige Passagen und rasante Tempi wechseln sich ab und wurden vom Orchester gekonnt intoniert.
Mit „Hymns and Carols“ von Harrie Janssen wurde es erstmals ein wenig weihnachtlich. Flötistin Kirsten Ressing dirigierte die ersten Takte, da Robert Wijnands das Saxophon-Ensemble unterstützte, danach übernahm Robert Wijnands den Taktstock „im fliegenden Wechsel“ und dirigierte den Rest des Stückes.
Im Werk „Schmelzende Riesen“ von Armin Kofler wiesen die Halderner Bläser:innen auf die Klimaerwärmung hin. Im ruhigen, majestätischen ersten Teil wusste vor allem der wohlklingende Hornsatz zu gefallen.
Nach der Pause ging es weiter mit dem Choral "To My Country" des niederländischen Komponisten Bernard Zweers. Die ersten Takte intonierte der 3-köpfigen Posaunensatz, nach und nach kamen die anderen Instrumente hinzu, sodass zum Schluss ein gewaltiger Bläser-Sound durch die Halderner Kirche wehte.
Es folgte die „Forrest-Gump-Suite“ von Alan Silvestri, in der die Filmmusik zum Oscar-prämierten Film „Forrest Gump“ melodiös, herzerwärmend und spritzig wiedergegeben wurde.
In der „Polish Christmas Music“ hat der Komponist Johan de Meij die polnischen Weihnachtslieder „Poklon Jezusowi - Mizerna, cicha - Aniol pasterzom mówil - Gdy sliczna Panna und Jam jest dudka“ zu einer Suite zusammengefasst. Manchen Zuhörern dürfte es wie Moderator Volker Oostendorp ergangen sein: „Man meint, ein deutsches Weihnachtslied zu erkennen und dann ist es das doch nicht“. Dass aber auch die polnischen Weihnachtslieder zu gefallen wussten, steht außer Frage.
Ein großartiges Werk hatte sich der scheidende Dirigent Robert Wijnands als letztes Stück des Konzert ausgesucht, bevor er den Taktstock an seinen Nachfolger Ferdi Hallen übergab. In „Voice of the Vikings“ beschreibt Komponist Michael Geisler die Geschichte der Wikinger, die im ersten Jahrtausend mit ihren Schiffen Expeditionen in andere Teile Europas unternahmen, um Handel zu treiben und neue Siedlungen zu gründen – aber auch, um zu plündern. Kämpferische und blutrünstige Melodien wechseln sich ab mit gefühlvollen, mystischen Passagen, bevor zum Ende alle Instrumente im große Finale verklingen. Ein machtvolles, klingendes Konzertstück, das bei den Zuhörer:innen so manche Emotionen weckte.
Emotionaler Abschied
Emotionale Momente gabe es einige bei diesem Konzert: Als die ehemalige Vorsitzende Elisabeth Kempkes einige Stationen aus der 18-jährigen Zusammenarbeit mit Robert Wijnands skizzierte. Und als die jetzige Vorsitzende Karla Kilzer das Abschiedsgeschenk an den scheidenden Dirigenten überreichte. Oder auch, als der neue Dirigent Ferdi Hallen „The Call of Christmas“ dirigierte und das Orchester im Gesangspart aus dem deutschen Text „Herbei oh ihr Gläubigen“ als Hommage an ihren ehemaligen Dirigenten den holländischen Text „Wej komen tesamen“ sangen.
Spenden für die Spendenaktion „WDR 2 Weihnachtswunder“
Zum Ausklang stimmten die Konzertbesucher:innen in die Weihnachtsklassiker „O du fröhliche“ und „Tochter Zion“ ein und nach lang anhaltendem Applaus konnten die Zuhörer:innen sich mit einer Spende zu Gunsten der Spendenaktion „WDR 2 Weihnachtswunder“ am Ausgang für dieses „besondere Konzert“ erkenntlich zeigen. Die Freude, bei diesem Konzert dabei gewesen zu sein, teilten sowohl Musiker:innen als auch Zuhörer:innen.
Weihnachtsgottesdienst in St. Georg
Für das Halderner Blasorchester e.V. gehen die Proben am kommenden Freitag mit dem neuen Dirigenten Ferdi Hallen weiter. Der nächste Auftritt steht kurz bevor. Am zweiten Weihnachtstag wirken die Halderner Bläser:innen traditionell beim Festgottesdienst um 09:00 Uhr in St. Georg Haldern mit.
Autor:Gaby Hollmann aus Wesel |
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