Autoren in Rees
Der wilde Westen reicht bis an den Niederrhein

Der junge Winnetou (Mika Ullritz) und seine Schwester Nscho-tschi (Lola Linnéa Padotzke) stehen unter dem Schutz ihres weisen Vaters Intschu tschuna (Mehmet Kurtulus), Häuptling der Apachen. | Foto: SamFilm/Leonine
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  • Der junge Winnetou (Mika Ullritz) und seine Schwester Nscho-tschi (Lola Linnéa Padotzke) stehen unter dem Schutz ihres weisen Vaters Intschu tschuna (Mehmet Kurtulus), Häuptling der Apachen.
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Im Kino ist der Familienfilm „Der junge Häuptling Winnetou“ angelaufen. Das Karl-May-Begleitbuch zum Westernabenteuer entstand komplett in Rees

Vor 110 Jahren starb der deutsche Schriftsteller Karl May, doch seine Romanfiguren Winnetou, Intschu tschuna oder Sam Hawkens leben in den legendären Kinofilmen der 60er-Jahre sowie in den Open-Air-Festspielen von Elspe oder Bad Segeberg fort. Mit dem Kinofilm „Der junge Häuptling Winnetou“, der in dieser Woche in den deutschen Kinos angelaufen ist, möchten die Münchner Produktionsfirma SamFilm („Ostwind“, „Die wilden Kerle“, „Fünf Freunde“) und Regisseur Mike Marzuk die Abenteuer des edlen Apachen auch der nächsten Generation nahebringen.
Erzählt wird die Geschichte des zwölfjährigen Häuptlingssohnes Winnetou (gespielt von Mika Ullritz), der mit Hilfe seiner Schwester Nscho-tschi (Lola Linnéa Padotzke) und des Waisenjungen Tom Silver (Milo Haaf) eine verlorene Büffelherde sucht und dabei die finsteren Pläne des Banditen Todd Crow (Anatole Taubman) durchkreuzt.
       Gedreht wurde der aufwändige Familienfilm in der spanischen Steppe Andalusiens, wo einst schon „Italowestern“ wie „Spiel mir das Lied vom Tod“ und „Eine Handvoll Dollar“ entstanden. Der altehrwürdige Karl-May-Verlag setzt große Hoffnungen in das Projekt und hat deshalb „Das große Fanbuch“ zum Kinofilm veröffentlicht. Es umfasst 94 großformatige Seiten, enthält mehr als 150 hochwertige Fotos aus dem Film und von den Dreharbeiten, kostet 15 Euro – und ist komplett in Rees entstanden.
      Autor des Buches ist Michael Scholten. Der Reeser Journalist, der lange Zeit in Hamburg und Berlin über Film- und Fernsehprojekte berichtet hat, schreibt seit 15 Jahren im Auftrag großer Produktionsfirmen und Filmverleiher sogenannte Pressehefte für deutsche und internationale Kinofilme. Sie umfassen Interviews mit den Machern und Schauspielern sowie etliche Hintergrundinformationen über die Entstehung des Films. Dieses Material wird allen Medien zur Verfügung gestellt, die über das Projekt berichten wollen, aber nicht selbst bei den Dreharbeiten dabei sein konnten.
      So erhielt Michael Scholten Ende 2020 auch den Auftrag, das Presseheft zu „Der junge Häuptling Winnetou“ zu schreiben. Parallel suchte der Karl-May-Verlag in Bamberg nach einem Autor für das geplante Fanbuch. Die Produktionsfirma empfahl den Reeser, der sich eh schon in die Materie vertieft hatte. Und da Scholten gern auch Einfluss auf die Gestaltung des Buches nehmen wollte, holte er einen weiteren Reeser ins Boot: Dirk Kleinwegen von der Agentur concept!pro, mit dem Scholten seit Jahren auch das Jahrbuch für den Reeser Geschichtsverein „Ressa“ layoutet. In mehreren Sitzungen entstand ein kindgerecht geschriebenes und gestaltetes Buch mit spannenden Informationen über den Film, über Indianer und Karl May.
      „Als Fan der alten und neuen Winnetou-Verfilmungen, der schon zu seiner Kommunion viele Karl-May-Romane geschenkt bekam, empfinde ich es als große Ehre, erstmals für den Karl-May-Verlag arbeiten zu dürfen“, sagt Michael Scholten. Zuvor hat der 50-jährige schon mit Regisseur Michael Bully Herbig ein Buch über die „bullyparade“ und die Erfolgskomödie „Der Schuh des Manitu“ (11,7 Millionen Zuschauer) geschrieben, außerdem mit dem aus Haldern stammenden Dirk Brüderle einen Reiseführer zu den kroatischen Drehorten der Karl-May-Filme. Jetzt freut sich Scholten auf den Kinobesuch mit seinen Söhnen, damit auch der neunjährige Léon und der zehnjährige Tim den „jungen Häuptling Winnetou“ sehen können, dem der Vater mehrere Monate seiner Arbeit gewidmet hat. Im Thema sind die Reeser Jungs sowieso: Der letzte Familienurlaub führte zu den Karl-May-Festspielen in Elspe.
      Übrigens: Gemeinsam mit dem Dinslakener Moderator Roland Donner und dem Bislicher Autogrammsammler Lars Giesen produzieren Michael Scholten und Dirk Kleinwegen (Kamera/Ton/Licht) in einem Halderner Privatkino regelmäßig die filmnostalgische Internet-Talkshow „Der flotte Dreier“. Die nächste Folge, die am Mittwoch, 24. August, um 20 Uhr ihre Facebook-Premiere feiert, steht ganz im Zeichen von Karl May und Winnetou.

Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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