Auf Zeitreise im Stadtarchiv

Die Archivleiterin Tina Oostendorp (3.v.r.) führte die Besucher durch „ihr“ Stadtarchiv.
(Foto: Dirk Kleinwegen)
STA – Archiv 02
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Die Suche nach der eigenen Familiengeschichte

Rund 100 Besucher konnte Archivleiterin Tina Oostendorp beim Tag der offenen Türe im Reeser Stadtarchiv begrüßen. Außer Archivführungen interessierten sich die Gäste besonders für die umfangreichen Fotoarchive.

Viele Reeser führte der Frühlingsspaziergang am letzten Sonntag am Stadtarchiv vorbei. Wer Interesse an Reeser Stadtgeschichte hatte, konnte den ganzen Tag über, an den Führungen von Tina Oostendorp teilnehmen. Die Archivleiterin stellte die beiden Etagen ihres Arbeitsplatzes vor. Vor zehn Jahre wurde der Neubau des Archivs am Hermann-Terlinden-Weg eingeweiht.

Bei der Führung interessierten sich die Besucher besonders für die alten Urkunden im Archiv. Die älteste Urkunde, die gezeigt werden konnte, wird auf das Jahr 1142 datiert. Das wohl wichtigste Dokument der Stadt Rees ist die Stadterhebungsurkunde aus dem Jahr 1228. Oostendorp hatte für ihre Führung sogar eine Urkunde gefunden, die auf den Tag genau 505 Jahre alt ist.

Auch alte Karten, Pläne und Dokumente der Stadt Rees, sowie Jahrhunderte alte Bücher und Zeugnisse der Stadtgeschichte weckten die Aufmerksamkeit der Gäste.

Mit ausführlichen Informationen zur Arbeit im Archiv und Hinweise wie Dokumente am besten aufbewahrt werden sollten, rundete Tina Oostendorp ihre 50- bis 60-minütige Führung ab.

Wer sich über die eigene Familien- und Stadtgeschichte der letzten 150 Jahre informieren wollte, wurde in zahlreichen Foto-Ordnern fündig. Manche Besucher vergruben sich über Stunden in den Ordnern und begaben sich auf eine Zeitreise durch die Vergangenheit. Egal ob alte Landschaften, Gebäude oder Personengruppen – die alten Fotos luden zu Erinnerungen und vielfältigen Diskussionen ein. Es wurde oft gerätselt um welche Personen es sich auf den Bildern handelt oder wo und wann das Foto aufgenommen wurde. Zahlreiche Anekdoten und Erinnerungen über vergangen Zeiten und bekannte Personen wurden ausgetauscht.

Besonders bewegend war für eine junge Frau, der Fund eines Bildes von der verstorbenen Großmutter. Das plötzliche Wiedersehen trieb der Frau die Tränen in die Augen.

Fotos die mehrfach im Archiv vorhanden waren sowie verschiedene Bücher und doppelte Totenzettel konnten die Besucher kostenlos mitnehmen.

Auch der Reeser Geschichtsverein RESSA 1987 e. V., der mit einem Büro im Reeser Stadtarchiv beheimatet ist, nahm am Tag der offenen Türe teil. Auf einer Leinwand wurden Reeser Filmausschnitte aus den 1920er bis 1970er Jahren gezeigt. Die Mitglieder von RESSA waren kompetente Ansprechpartner zu Fragen der Reeser Geschichte und nutzen die Gelegenheit den Verein mit seinen Vorträgen, Ausflügen und Druckwerken vorzustellen.

Auch außerhalb des Tages der offenen Türe kann man sich im Stadtarchiv informieren. Die Archivleiterin Tina Oostendorp betont: „Das Reeser Stadtarchiv steht allen Geschichtsinteressierten nach vorheriger Terminabsprache zur Verfügung.“

Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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