Die mit dem Tagesticket kommt
Ahjoo Haldern Pop 2024!
Die mit dem Tagesticket kommt. Lange gerungen sie hat ;-) doch schließlich und natürlich siegte die Sehnsucht nach ein paar unbeschwerten Stunden mit der weltbesten Haldern-Truppe, die Euphorie, wieder an der großen Main-Stage zu stehen, sich vom Sound durchwummern zu lassen und nicht zuletzt der Mond auf einem Bild voller Sommernostalgie. Denn - pünktlich zum 41. Haldern Pop Festival unter dem Motto "Anderswo ist nicht weit von uns" kam der Sommer zurück an den Niederrhein.
Schon beim Einbiegen in den kleinen Feldweg zur Pferdewiese fühlte es sich nach heimkommen an. Zahlreiche bunt bemalte Schilder, die die Besucher herzlich willkommen hießen. Die überaus freundliche Begrüßung durch die Leute an der Ticketkontrolle. Der Geruch nach Grillgut und Mais, der Anblick der großen Zeltstadt und einer fröhlich Boule spielender Meute und natürlich überall - Musik. Trotz einiger letzter Regenschauer am Freitag waren Gummistiefel heute Mangelware, Blümchenkleider, T-Shirts mit originellem Aufdruck oder Konzertprogramm darauf und Kopfbedeckungen aller Art waren heute angesagt. Nach einer kurzen Verschnaufpause am Platz in der "Mullen Street" ging es auch schon rüber zu den Bühnen.
Nichtseattle
Einstieg nach Maß mit wunderschönen Balladen, wobei die Stimme von Frontfrau Katharina Kollmann im Vordergrund stand. Vielleicht und besonders auch daher, da der Drummer kurzfristig ausgefallen ist. Songs wie "Frau sein" machen neugierig, sich auch die Texte im Nachgang einmal genauer anzuschauen und wirken zu lassen.
Angelica Garcia
Wie schreibt es Haldern-Pop so trefflich - Hypnotisierend. Ich würde es um leidenschaftliche Performance, mitreißende, kraftvolle Vocals - und eine faszinierende Schlagzeugerin ergänzen. Meine Entdeckung des Tages! Ich schlängele mich behutsam nach ganz vorne und lasse mich einlullen in ihre ausdrucksstarke Darbietung, würde mich zu gerne am Ende eines Songs mit ihr zusammen am Boden winden. Die Atmosphäre des Spiegelzelts tut ihr Übriges - Sonnenstrahlen fallen durch die schmalen Fenster und zaubern mit dem Nebel interessante Effekte auf den Bühnenboden.
Gringo Mayer und die Kegelband
Schon alleine der Name macht neugierig - und Gringo entpuppt sich als Stimmungsmacher des späten Nachmittags - oder ist es schon der frühe Abend? Ungeniert sein Kurpfälzischer Dialekt, der mich sofort an den Kriminaltechniker Peter Becker aus dem Tatort mit Lena Odenthal erinnert! Charmant seine Worte und er schafft es spielend, sein Publikum einzubeziehen und zu entflammen. "Ahjooooo..." skandieren wir noch lange nach dem Song und Gringo macht dabei gerne mit. Auch hier machen Texte wie "Meine Mutter hat meine Drogen versteckt" Lust zum Nach-Hören und Stöbern.
Mick Flannery - mit und ohne Susan O'Neal
Genauso, wie man sich Irish-Folk gemeinhin vorstellt, nur die Stimme noch eindringlicher, betörender, gewaltiger. Mal mit Gitarre, mal ohne Keyboard, mal mit und mal ohne Susan O'Neal. Solo schon ein Genuss, aber zusammen mit ihr im Duett eine Klasse für sich. Von der Ansage her erstaunlich zurückhaltend, wenn man gerade zuvor mit den Gringos mitgegangen ist. Nicht rockig angehaucht, sondern eher zum entspannten Chillen angesagt.
Viel zu schnell geht ein toller Tag für mich zu Ende - zum Abschluss darf ein Cappu mit Pralinchen am Büdchen neben der Bühne natürlich nicht fehlen. Tschüss Haldern und bis ganz sicher zum nächsten Jahr!
Autor:Christiane Bienemann aus Kleve |
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