78 Abiturienten, 15 mit Einser-Schnitt
Jule Schwartz wird für das beste Abitur, in Physik und Chemie ausgezeichnet
Mit einem gefühlvollen Klavierspiel, Clair de Lune von Claude Debussy - zum festlichen Einstieg - begann im vollbesetzten Saal, die Entlassfeier der Abiturienten des Gymnasiums Aspel der Stadt Rees. Der Pianist Jonathan Gabel war dabei nur einer von 78 Abiturienten, von denen sich Schulleiter Klaus Hegel verabschieden musste.
„Man ist nicht bloß ein einzelner Mensch, man gehört einem Ganzen an“, in seiner Rede zitierte Christoph Gerwers Theodor Fontane. Auch wenn Regierungen wie die USA, Russland oder Türkei uns Egoismus und Kompromisslosigkeit vorleben, sind das keine zeitgemäßen Erfolgsgaranten, die der Bürgermeister den Entlass-Schüler auf dem weiteren Lebensweg mitgeben möchte. Gerwers forderte die Abiturienten stattdessen auf, sich auch um das Gemeinwohl zu kümmern: „Bitte vergessen Sie dabei nicht, dass Sie mit Fähigkeiten ausgestattet sind, mit denen Sie auch anderen helfen können und müssen.“
Jutta Neuhaus-Goudis, erinnerte aus der Sicht der Eltern an die letzten acht Jahre Schulzeit und zitierte zum Abschluss die indische Weisheit: „Wenn Kinder klein sind, gebt ihnen Wurzeln. Wenn sie groß sind, gebt ihnen Flügel.“ Das Motto des Abiturjahrgangs lautete „We´re breaking free“, nach der Filmreihe „High School Musical“. Zu den Musiktiteln der Filme fanden die Abiturienten Leona-Maike Wenning und Nico Labonte, in ihrer Rede, Parallelen zur eigenen Schullaufbahn.
Den Titelsong dazu „We´re breaking free“ präsentierte auch der Abi-Chor auf der Bühne. Mit Unterstützung auf Klavier, Gitarre, Geige, Trompete und Cajón begeisterten die über 40 Akteure das Publikum und wurden mit reichlich Applaus belohnt.
Die Pädagogen Stefanie Vastal und Maneha Yazdani fühlten sich nach eigenen Worten berufen, ihren Senf dazuzugeben und einige Insiderinformationen über den Abiturjahrgang zu verraten. Da war von konfiszierten Wodkaflaschen und Ruhestörungen oder einer Polonaise im Schloss Schönbrunn auf der Studienfahrt nach Wien die Rede.
Klaus Hegel bedankte sich bei den Abiturienten für das Frühstück und das Spiel gegen die Lehrer, welches anstatt der sonst übliche Abi-Scherze veranstaltet wurde. „Von den 78 Abiturienten haben 15 Schüler mit einem Einser-Schnitt und 45 mit einem Zweier-Schnitt abgeschlossen“, lobte Hegel, die Leistungen und Fähigkeiten der Schüler, „aber eine Reduktion eures Abiturs und eures Jahrgangs auf statistische Daten, werden euch nicht einmal im Ansatz gerecht. Ihr habt mit der neuen Freiheit und dem Abitur einen Schlüssel in der Hand, mit dem ihr sehr viele Türen öffnen könnt.“
Im Anschluss überreichte der Schulleiter gemeinsam mit dem Oberstufenkoordinator Marc Resing die Abiturzeugnisse. Dabei hatte Hegel zu fast jedem Schüler auch einige persönliche Worte parat.
Für besondere Leistungen wurden einige Schüler gewürdigt: Fabian Monser, Bianca Lissel, Marion Sherwood, Jule Schwartz und Hady Farhand (Physik); Jule Schwartz (Chemie); Bianca Lissek (Mathematik); Stella Scholaja und Annika Schmitz (Philosophie) und Leona-Maike Wenning (Deutsch). Jule Schwartz hat mit 821 Punkten und Note 1,1 das beste Abitur erreicht.
Für besonderes Engagement im Rahmen der Schülervertretung wurden Rahel Hübers, Lynn Ruberg, Isabelle Ruyter, Lale Schenk und Leona Maike Wenning erwähnt. Christine Schreiber wurde zudem für ihren besonderen Einsatz in der Theater-AG „Slow Motion“ gelobt.
Mit „Time to say goodbye“, äußerst professionell vorgetragen von Sophie Beltermann (Geige) und Nico Labonte (Klavier), endete der Festakt im Bürgerhaus. Die Feierlichkeiten wurden wenige Stunden später auf der anderen Rheinseite fortgesetzt - der Abiball im Wunderland Kalkar ging bis in die frühen Morgenstunden.
Autor:Dirk Kleinwegen aus Rees |
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