Bücherei erhält Projektzuschuss in Höhe von 3000 Euro
300 neue Bücher für Millingen

Nina Dittrich zeigt welche der Neuanschaffungen sie als nächstes ausleihen möchte. | Foto: Dirk Kleinwegen
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Die Bücherei der katholischen Kirchengemeinde St. Quirisnus in Millingen erhielt zur Neuanschaffung von Büchern einen Projektzuschuss „Landesmittel NRW 2021“ vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Bei den 300 Büchern, die in den Sommerferien in die Ausleihe gehen, ist für jeden großen und kleinen Leser etwas dabei: 50 Erstlesebücher, 116 Kinder- und Bilderbücher, 66 Romane sowie 27 Sachbücher für Erwachsene.

Die Bücherei in Millingen gibt es rund 160 Jahre, davon seit vielleicht 60 Jahren im Millingen Pfarrzentrum. Der Bestand liegt bei rund 4500 Büchern und CDs. Die Menge wird vom Bistum Münster für die entsprechende Fläche vorgeschrieben. Auch aus diesem Grund wird für jedes neue Buch ein altes aussortiert. „Wir achten darauf, dass kein Buch älter als acht bis zehn Jahre ist“, erklärte Gaby Lümers, die Leiterin der Bücherei, „wenn ein Buch drei Jahre lang nicht ausgeliehen wird, sortieren wir das Buch aus.“ Die Millinger Bücherei verfügt dabei über 17 ehrenamtliche Mitarbeiter, die älteste Helferin ist 69 Jahre alt. Die gelernte Drogistin ist bereits seit 22 in der Bücherei aktiv, davon 18 Jahre als Leiterin. Die 66-Jährige möchte, soweit die Gesundheit das zulässt, mindestens bis zum 80. Geburtstag das Ehrenamt ausüben.
       Die Bücherei wird von der katholischen Kirchengemeinde und die Fachstelle für Büchereien des Bistums Münster finanziert. In den vergangenen Jahren konnte ein Zuschuss beim Land NRW wegen zu weniger Öffnungsstunden nicht beantragt werden. „Letztes Jahr konnten erstmals alle Büchereien den Zuschuss beantragen, und wir sind froh, dass wir dabei waren“, so Gaby Lümers.
       Die Bücherei ist dienstags von 16 bis 18 Uhr und außerhalb der Sommerferien zusätzlich sonntags von 10.30 bis 12.30 Uhr geöffnet. Pro Tag kommen rund 35 bis 50 Personen in die Bücherei. Sonntags ist meist der Familientag, dienstags gehen die Romane am besten. Die acht Klassen der Millinger Grundschule kommen, außerhalb Corona, monatlich in die Bücherei, die Kindergärten erhalten monatlich Bücherkisten. Eine Mitarbeiterin der Bücherei besucht einmal wöchentlich den Kindergarten St. Quirinius und liest dort vor. „Früher hatten wir im Durchschnitt 18.000 Ausleihen im Jahr, letztes Jahr ging es wegen Corona schon auf 11.000 runter und im Moment sind wir bei 3.300“, erläutert die Leiterin. In den letzten Jahren ist dank E-Books und anderen Medien das Interesse an Büchern eher rückläufig. Zu Bestzeiten kam man in der Bücherei auf 25.000 Ausleihen im Jahr.
       Der Entleihvorgang läuft dabei ganz ohne technische Unterstützung ab. „Die Helfer sind fast alle berufstätig und viele sitzen den ganzen Tag vor dem Computer und finden es schön, dass sie hier nur einfach schreiben müssen“, erklärt Lümers, „außerdem sitzt man nicht versteckt hinter einem Computer, sondern man guckt die Leute an und kann sich besser mit ihnen unterhalten.“
       Die Mitarbeiter sind wegen der Corona-Pandemie in einen gesonderten Raum hinter eine Glasscheibe gezogen und haben gar keinen Kontakt zu den Besuchern. Diese tragen Masken und je nach Inzidenzstufe dürfen nur fünf Besucher gleichzeitig in die Bücherei. Jedes Buch wird nach dem Verleih gründlich desinfiziert, es wird regelmäßig gelüftet und die Nachverfolgbarkeit wird, soweit vorgeschrieben, gewährleistet.

Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg

Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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