Erste Ideen präsentiert
Bekommt Monheim-Baumberg eine Marina am Seeufer?

- Die Ideenskizze zeigt, wie das Areal "Baumberg Süd" in den nächsten Jahren entwickelt werden könnte. Die rot eingefärbten Flächen zeigen bereits bestehende oder noch zu entwickelnde Wohnbebauung, Grau steht für Gewerbe. Stellplatzflächen aber auch die kleine Hafenanlage und die Mole in den Rhein sind orange gefärbt.
Grafik: Stadt Monheim - hochgeladen von Bea Poliwoda
Bekommt Monheim mit dem Greisbachsee in zehn bis fünfzehn Jahren tatsächlich den ersten frei für die Allgemeinheit zugänglichen See im Stadtgebiet? Gibt es die realisierbare Chance auf eine Kanalöffnung zum Rhein, eine Schleusenanlage mit Mole, einer Marina am westlichen Seeufer, Sportmöglichkeiten sowie Wohn- und Gewerbeflächen gleich in der Nähe?
In seiner jüngsten Sitzung hat der Rat die Stadtverwaltung mit mehrheitlichem Beschluss damit beauftragt, vorbereitende Gesamtuntersuchungen in diese Richtung nun zu intensivieren. Im Fokus steht dabei die künftige städtebauliche Gesamtentwicklung des Areals "Baumberg Süd", zwischen Rhein und Baumberger Chaussee sowie dem Kielsgraben, der Sandstraße, inklusive angrenzender Teilgebiete. Im Zentrum liegen das heutige Werks- und Auskiesungsgelände der Firma Braas/Monier, deren Rückzug eine vollständige Neuüberplanung des Gebiets möglich macht.
Beschlussvorlage im Ratsinformationssystem
Im nächsten Planungsausschuss, am 28. Mai, soll es vor allem mit Blick auf die Marina und den Rheinanschluss schon etwas konkreter werden. Eine im Ratsinformationssystem vorab öffentlich einzusehende Beschlussvorlage empfiehlt der Verwaltung, "auf Grundlage der Machbarkeitsstudie zur Marina Greisbachsee vorbereitende Planungen zu erstellen und nach Abstimmungen mit den verantwortlichen Behörden den Antrag für ein Planfeststellungsverfahren zu erarbeiten." Die Inhalte genau dieser Machbarkeitsstudie sollen im Planungsausschuss durch das Planerteam von CDM Smith aus Münster dann Politik und Öffentlichkeit vorgestellt werden. Hierzu startet auf www.mitdenken.monheim.de eine erste städtische Bürgerschaftsbeteiligung. Das Thema der Konsultation und damit die Frage in Richtung Bürgerschaft lautet: "Am Greisbachsee könnte ein Sporthafen entstehen. Was würde eine solche Marina für Sie zu einem attraktiven Ausflugsziel machen?"
Machbarkeitsstudie
In einer im Rat öffentlich präsentierten Ideenskizze wird die Größe des Gesamtareals deutlich, in das auch die Möglichkeiten für die künftige Nutzung des Greisbachsees eingebettet sind. Was dort alles möglich werden könnte, wollen die Entwickler von CDM Smith mit Einblicken in die ersten Zwischenergebnisse ihrer Machbarkeitsstudie gewähren. Denn zumindest denkbar, soviel steht nach ersten Voruntersuchungen und Gesprächen mit dem Wasser- und Wirtschaftsamt bereits fest, ist hier erstmal vieles - auch wenn ebenso viel noch offen steht. Fakt ist: Die Vorüberlegungen würden in das von der Stadt Monheim nun schon seit Jahren konsequent verfolgte Ziel verfolgen, den Rhein noch näher an das Leben in der Stadt und ihre Menschen heranrücken und seinen Naherholungswert zu nutzen.
Aalschokker, Kulturraffinerie und Piwipper Böötchen
In den vergangenen Jahren wurde bereits der Schiffsanleger errichtet, der Aalschokker in Baumberg als ufernahes Museum mit Schwimmfunktion realisiert und eine Freitreppe darunter vorbereitet. Die Umgestaltung der gesamten Rheinpromenade dazwischen ist der nächste Baustein auf diesem Weg. Und das betrifft nicht nur den Bereich gegenüber der Kulturraffinerie. Auch der Greisbachsee in direkter Rheinnähe birgt das Potenzial, die Stadt noch stärker mit dem sie seit Jahrhunderten prägenden Fluss zu verknüpfen und sie für Gäste auf dem Wasserweg noch besser erreichbar zu machen. Der Rhein als Barriere? Das war gestern. Denn das Monheimer Rheinufer wird immer einladender. Nach den bereits vorhanden Möglichkeiten, die Stadt mit dem Piwipper Böötchen oder großen Ausflugs- und Kreuzfahrtschiffen über den neu realisierten Anleger anzusteuern, könnten Sportboote und kleinere Yachten also in Zukunft vielleicht auch in einem geschützten Hafen auf dem Greisbachsee anlanden - und die Monheimer von hier aus ihre Ausflüge in die Region starten. Der Bereich rund um die kleine Hafenanlage könnte künftig zum Flanieren, Verweilen und Erholen in maritimer Atmosphäre einladen.
Ängste der Wohneigentümer
"Ich freue mich auf die weitere Planung, weil ich glaube, dass es eine große Chance für Baumberg und für die gesamte Stadt ist", betont Bürgermeister Daniel Zimmermann, . "Das ist ganz klar ein weit in die Zukunft reichendes Projekt - und wir stehen ganz am Anfang." Klar tritt der Bürgermeister jedoch schon in dieser frühem Phase zuletzt artikulierten Ängsten entgegen, Wohneigentümer rund um den Greisbachsee müssten in irgendeiner Form um den Erhalt ihrer Häuser fürchten. Zimmermann: "Diese Sorgen sind unbegründet. Wir wollen dort moderat neuen Wohnraum entwickeln, wo es ihn heute noch nicht gibt. Das gesamte Umfeld soll aufgewertet und Monheims dem Rhein am nächsten liegender See mit dem Fluss verbunden und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. " Wir werden Bürgerschaft dabei als Stadt in zahlreichen Beteiligungen mitnehmen."
Autor:Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein |
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