500.000 Euro für Hochschule Rhein-Waal
Antrittsbesuch: Staatssekretär Dr. Dirk Günnewig an der Hochschule Rhein-Waal

Dr. Oliver Locker-Grütjen (rechts) und Staatssekretär Dr. Dirk Günnewig auf dem Campus der Hochschule in Kleve | Foto: Victoria Grimm / HSRW
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  • Dr. Oliver Locker-Grütjen (rechts) und Staatssekretär Dr. Dirk Günnewig auf dem Campus der Hochschule in Kleve
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Der neue Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Dr. Dirk Günnewig, war am 24. Februar 2022 zu Gast an der Hochschule Rhein-Waal. Empfangen wurde er vom Hochschulpräsidenten Dr. Oliver Locker-Grütjen. Nach einem intensiven Austausch über hochschulpolitische Themen ergab sich auch die Gelegenheit zu einer Führung über den Campus Kleve und einer Besichtigung des Tropischen Gewächshauses. Außerdem überreichte der Staatssekretär einen Förderbescheid im Rahmen des Förderprogramms ‚OER.content.nrw‘ an Prof. Dr. Joachim Fensterle.

Der Präsident der Hochschule stellte die interdisziplinäre Ausrichtung der Hochschule Rhein-Waal vor, ihre regionale Einbindung, die mit angewandter Forschung einen wichtigen Beitrag zu den Herausforderungen der heutigen Zeit leisten kann. Zur Sprache kamen auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie für Hochschulen im Lande. Speziell die sehr international ausgerichtete Hochschule Rhein-Waal habe sich in einer besonderen Situation wiedergefunden, da viele internationale Studierende von den Reisebeschränkungen sehr stark betroffen waren und nicht einreisen konnten. Locker-Grütjen betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Digitalisierung: „Nach vier mehr oder weniger digitalen Semestern hat sich erneut bewiesen, dass Lehre in Präsenz unverzichtbar ist. Die Digitalisierung bietet hierbei durchaus auch Chancen und kann die Lehre sinnvoll ergänzen.“

Einen Themenschwerpunkt des Austausches bildete der Bereich Forschung. Hier betonte Dr. Oliver Locker-Grütjen die Bedeutung von Start-ups insbesondere für die Region und stellte die beiden Forschungsschwerpunkte der Hochschule Rhein-Waal vor. Der erste Forschungsschwerpunkt ‚Nachhaltige Ernährungssysteme‘ zielt auf die Förderung von angewandter interdisziplinärer Forschung zu Aspekten der nachhaltigen Produktion und Verwertung biogener Rohstoffe, dem Schutz und der Erhaltung der natürlichen Ressourcen sowie der Sicherung der menschlichen Ernährung und Gesundheit an der Schnittstelle der Lebens-, Ingenieur- und Sozialwissenschaften. Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung, Verwertung von Abfallstoffen, innovative Produktionssysteme wie ‚essbare Wälder‘, Lebensmittel aus dem 3D-Drucker usw. – die „Palette“ dieses Forschungsschwerpunktes (FSP) ist vielfältig.

Ein selbstbestimmtes Leben führen – das steht im Mittelpunkt des zweiten Forschungsschwerpunktes „Assistenz und Teilhabe“, der seit Anfang 2022 alle dazu relevanten Forschungsaktivitäten aus den unterschiedlichen Fachdisziplinen bündelt. Die Möglichkeit gesellschaftlicher Teilhabe und die Unterstützung dieser werden so inter- und transdisziplinär, d.h. im Austausch und der gemeinsamen Betrachtungen der verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, untersucht. Fokus bilden dabei die Lebensbereiche Arbeit, Bildung, Freizeit, Wohnen, Versorgen und Mobilität. In einer zunehmenden digitalisierten Gesellschaft geht es dabei auf der einen Seite um den Zugang zu Wissen und auf der anderen Seite auch um die optimale Nutzung technischer Möglichkeiten, wie zum Beispiel die Erforschung technischer Assistenzsysteme. An den beiden Forschungsschwerpunkten zeigte sich Staatssekretär Dr. Dirk Günnewig sehr interessiert: „Forschungsstarke Bereiche zu bündeln – das ist genau der richtige Ansatz. Auf diese Weise gelingt es der Hochschule Rhein-Waal, einen wichtigen Beitrag zu den aktuellen gesellschaftlichen Fragen zu leisten.“

Anschaulich wurde es bei der anschließenden Campusführung mit Besuch des Tropischen Gewächshauses. Gärtnermeister Franz-Josef Kuhnigk führte durch das Gewächshaus, erläuterte einige studentische Projekte und konnte selbst im Winter mit tropischen Früchten aufwarten. Anschließend überreichte Staatssekretär Dr. Günnewig den Bescheid für das Förderprogramm ‚OERContent.nrw‘ in Höhe von rund 500.000 Euro.
Diese Mittel erhält die Hochschule Rhein-Waal für das Projekt „Durchblick im Labor: Echtzeit OER-Content im Praktikum“, bei dem die Hochschule federführend tätig ist. Der Fokus des Projektes liegt auf der Verbesserung der Rahmenbedingungen von Laborpraktika für Studierende. ‚OERContent‘ steht dabei für ‚Open Education Resources‘, also frei zugängliche digitale Lehr- und Lernformate. Das können zum Beispiel Online-Kurse, Lern-Videos oder virtuelle Labore sein. Darüber hinaus ist die Hochschule noch an dem Projekt ‚BioLabSim - Biologische Laborsimulationen zur Datenanalyse in der Biotechnologie‘ unter Federführung der RWTH Aachen mit beteiligt. Staatssekretär Dr. Günnewig sagte: „Es ist das Ziel der Landesregierung, die Entwicklung von digitalen Lehr- und Lernmaterialien kontinuierlich voranzutreiben und zu unterstützen. Davon sollen Studierende und Lehrende profitieren. Die Resonanz auf das Förderprogramm OERContent.nrw war groß: Ich freue mich, dass die Hochschule Rhein-Waal von insgesamt 18 geförderten Projekten bei einem Projekt federführend und einem weiteren Projekt beteiligt ist. Mit beiden Projekten soll die digitale Lehre im Rahmen von Laborpraktika für Studierende weiter gestärkt werden.“

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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