Schwanenfunker: „Van et Höltje op et Stöckske“

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Samstag, 18.11 Uhr, Stadthalle Kleve: Los gings mit der großen Prunksitzung der Schwanenfunker, die wieder einmal für einen karnevlistisch dekorierten Saal gesorgt hatten. Närrinnen und Narren - viele wieder kostümiert - hatten sich eingefunden, um den Klever Karneval zu feiern. Gute Laune war vorprogrammiert - Spannung auch, denn immer wieder überraschen die Schwanenfunker mit dem, was sie in der Bütt und auf der Bühne zu bieten haben - in diesem Jahr durfte, getreu dem Motto „Van et Höltje op et Stöckske“ getratscht werden.

Los gings - und schon wähnen sich die Gäste im falschen Film: Ist denn schon Finale? Schon alles vorbei? Das Ende am Anfang oder der Anfang vom Ende - schnell löste sich das Rätsel auf, nachdem die Funkerblaagen als Eisbrecher in den närrischen Abend einführten. Die aktiven Schwanenfunker bevölkerten Saal und Bühne gut gelaunt, schmunzelnd ob des Verwirrspiels, das sie im Publikum auslösten. Aufatmen, als sich Sitzungspräsident Walter Heicks seinem Platz im Elferrat näherte, die Gäste begrüßte und somit den Weg frei machte für den Klever Narren, Michael Rübo, der kommunale und nationale Politik auf den Prüfstand stellte - ein Narr mit Zepter und Narrenkappe, der den vermeintlich Großen mutig den Spiegel vorhielt. "Das Bild des ertrunkenen Kindes ging um die Welt, es hat die Menschen bloßgestellt", so der Klever Narr, der einerseits mit viel Applaus, aber auch mit hörbarem Schweigen bedacht wurde. "Jeder Mensch darf glücklich sein, solange er den anderen nicht einschränkt", gab der Narr seinem Publikum mit auf den Weg. Flüchtlingkrise und Empathie, Verständnis für die Worte und das Handeln der Bundeskanzlerin, kritische Worte eines Fußballfans an die "oberen" Spieler, und die Festellung: "Für ehrlichen Fußball haben wir in Kleve die DJK", beschlossen den närrischen Spiegel.

Wie könnte es anders sein, als dass ein Klever Karnevalsprinz bei den Schwanenfunkern mehr als herzlich willkommen geheißen wird? Als Prinz Helmut, der Sportliche, mit seiner Garde, der Prinzenliedsängerin und den Musikern der ASG Nütterden in der Stadthalle einzog, hielt es die Gäste nicht mehr auf den Stühlen. Unter viel Applaus und lauten Helaurufen nahm der sportlich charmante Karnevalsprinz mit seiner Mannschaft die Bühne ein und rockte den Saal.

Ein Highlight nach dem anderen - das ist echter Funker-Karneval. Gardetanz vom Feinsten zeigte die Gruppe um Daniel Hütten, die künftig von Maren Hölscher weiter trainiert wird. Tänzerinnen der Flying Familli waren im vergangenen Jahr zur Tanztruppe der Schwanenfunker gestoßen - Daniel Hütten wird sein Traineramt aufgeben und als Mitglied des Elferrats fungieren. Die mehr als 30 Köpfe zählende Tanztruppe setzte als neu formierte Funkerschwänchen" den fulminanten Schlusspunkt des Abends - die beiden Gruppen machten ihre Sache auf jeden Fall super - die Beine flogen, die Harmonie war nahezu perfekt - der Meinung war auch das Publikum, das mit Applaus nicht geizte.

Noah in der Bütt - der junge Nachwuchsbüttenredner der Schwanenfunker meldete sich mit Erfolg zurück - und überzeugte in diesem Jahr mit einem hinreißenden Vortrag zum Thema "Ich habe eine Freundin". Als Jugendlicher noch ohne Führerschein erzählte er Geschichten vom Zugreisenden. Abfahrt am ITS (International Trainstop Kleve) fragt sich der Nachwuchs, ob Mitarbeiter der Bahn mit der Bahn zur Arbeit kommen dürfen - oder ob sie pünktlich sein müssen.

Mit den Chaoten ging es einmal mehr ins Klever Chaos - kleine Filmsequenzen, gedreht und geschnitten von Jürgen Blenkers, AV-Studio, nahmen Klever "Großereignisse" unter die Lupe. Ob Lichterfest mit Horst Lichter, ein Theo Brauer täuschend ähnlich sehender Nikolaus auf dem Wasser, Bürgermeister- oder Findungskommissionskandidaten und eine siegreiche Frau Püplichhuisen, alias Püppi, die sich schnell entschließt zurückzutreten - und die für ihre großen Verdienste mit dem Großen Zapfenstreich verabschiedet wird - den Chaoten war im vergangenen Jahr wahrlich nichts entgangen.

Der Funkerchor sorgte mit spanischen Melodien und kleefsche Texten für Stimmung - sie sahen windige Zeite auf Kleve zukommen und plädierten dafür, die Windräder doch bitte in Goch aufzustellen. Seemann Bernd berichtete von allem, was bei den Schwanenfunkern ruckzuck zensiert wird - nix mit über andere herziehen, nix mit Sex - alles gestrichen. Seine Geschichten von Frisör und Kommunikationsunterschieden zwischen Männern und Frauen kamen prima an.

Bauer Hövelmann hatte Geschichten vom Pastor mitgebracht und dessen Erlebnisse mit Henn, der nicht so ganz flott im Kopf war. Am Kulturtempel Kleves, dem Merowinger Büdchen trafen sie wieder aufeinander, das Grüppchen um Ingo, das sich im Stadtgeschehen bestens auskennt. Köstlich die Geschichten rund um Schwanenturm und 's schwarze Rathaus, den Palazzo Grosso (Volksbank) und natürlich - Ex-Bürgermeister Theo Brauer, dessen Geheimgang - pssst, streng geheim - direkt ins Rathaus führt. Neu dabei: Bürgermeisterin Sonja Northing - und ein Student, dem die Stadtgeschichte näher gebracht werden sollte. Der Baum, den er gezüchtet hatte, solle er doch einfach auf dem Minoritenplatz einpflanzen. Bis da etwas passiere, habe der Baum einen Umfang von drei Metern - und dann dürfe er ja nicht mehr abgeholzt werden.

Die Funkertwens - tja, die waren nicht wieder zu erkennen, kamen als Superhelden auf die Bühne, die als Generation Hörgeräte noch die Disco rockte. Und wie es am Flaschenautomaten zugeht? Das hatten sicher schon alle Gäste am eigenen Leib erfahren.

Bestens aufgelegt zeigte sich an diesem ersten Sitzungsabend Sitzungspräsident Walter Heicks, der souberäm durch's Programm führte. Die Techniker wurden auf die Bühne gebeten und mit viel Dank, Anerkennung ihrer Arbeit und Applaus bedacht.

Dass auch der Metzger Wilhelm noch was zu erzählen hatte ist dem klar, der die Schwanenfunkersitzung kennt. Der passionierte Sammler des Heimatkalenders hatte eine Begegnung mit Ötzi - und wusste ziemlich genau, woher der stammenmusste: "Deutscher. Wer sonst geht mit Sabdalen und weißen Socken ins Hochgebirge."

Mit viel Applaus, lachenden Gästen und bester Stimmung war Samstagabend ein super Auftakt in den Schwanenfunker-Sitzungskarneval gemacht.

Wer hat wie gefeiert? Die Links:

"Prinz Kekker för Kleef" - Brejpott Quaker lieferten Sitzung der Spitzenklasse ab
Germania Materborn kann wirklich stolz auf den Nachwuchs sein
Große Prunksitzung der KG Flying Familli 2016
Klever Schildbürger feiern perfekten Sitzungskarneval
Super-Sitzungskarneval in der Klever Sekundarschule
Sportlich durch Materborn

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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