Nadine Hollenders: Eine Frau in der Männerdomäne Feuerwehr
Frauen sind in der Freiwilligen Feuerwehr in der Unterzahl. Warum eigentlich? „Frauen kommen oft nicht auf die Idee. Ein Stück Selbstbewußtsein gehört schon dazu“, sagt Unterbrandmeisterin Nadine Hollenders.
Die 33-jährige Finanzbeamtin ist seit dem 1. Juni 2002 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, Löschgruppe Griethausen. Damals war sie im gesamten Stadtgebiet erst die vierte Frau in der Feuerwehr.
Feuerwehrfrau ist sie aus Liebe geworden. Denn ihr damaliger Lebensgefährte war Feuerwehrmann. Infiziert wurde Nadine aber schon im Alter von sechs Jahren: Da wurde bei einem Kindergeburtstag die Feuerwehr in Emmerich besucht.
Auch im Klever Land ist der Feuerwehrdienst immer noch eine klassische Männerdomäne. „Ich bin in der Löschgruppe Griethausen mit offenen Armen aufgenommen worden“, wischt Nadine Hollenders mögliche Vorurteile direkt vom Tisch. Sie hat die entsprechenden Lehrgänge auf Kreisebene besucht, ist sogar im Besitz eines Boots- sowie Kettensägeführerscheins. „Die Ausbildung hat richtig Spaß gemacht.“
Für Nadine Hollenders ist der Feuerwehrdienst ein „anderes“ Hobby: „Es geht um die Sache. Wir haben schließlich eine Aufgabe zu erfüllen.“ Man müsse bereit sein, jederzeit alles stehen und liegen zu lassen. „Das gilt für Männer und Frauen“, betont die Unterbrandmeisterin, die sich auch im Bereich der Ausbildung der Jugendfeuerwehr in Kleve engagiert.
Dass Nadine Hollenders sich bei der Löschgruppe Griethausen so wohl fühlt, liegt wohl auch an der großen Akzeptanz. „Am Anfang war ich ein Exot, jetzt sind wir ein Team.“ Gleichberechtigung eben. Es scheint so, als ob es keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei der Feuerwehr gibt. „Es ist auch schon mal vorgekommen, dass ein Kamerad nicht zum Einsatz konnte, weil gerade kein Babysitter da war.“
Autor:Klaus Schürmanns aus Kleve |
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