Gedruckter Pfarrbrief wird durch Internetangebot ersetzt
Klever Stiftspfarre öffnet im Advent 24 digitale Türchen
Der klassische Pfarrbrief ist dazu da, die Mitglieder einer Gemeinde über die Aktivitäten einzelner Gruppen zu informieren und auf anstehende Termine hinzuweisen. Anke Delbeck schüttelt den Kopf: „Als wir den Osterpfarrbrief in Druck gegeben haben, war vieles schon längst überholt durch die Corona-Beschränkungen im Frühjahr.“
Das sollte Weihnachten nicht wieder passieren, war sie sich schnell mit Gertrud Kersjes und Michael Beermann einig. Zusammen bilden die beiden Ehrenamtlerinnen und der Pastoralreferent das Pfarrbrief-Team der Klever Stiftspfarre.
Ende August sprach das Team über den Weihnachtspfarrbrief. Und obschon die nun wieder geltenden Beschränkungen zu dieser Zeit noch nicht absehbar waren, fiel die Entscheidung, in diesem Winter keinen geduckten Pfarrbrief zu veröffentlichen. Beermann erläutert: „Zunächst können aktuell kaum verbindliche Termine festgemacht werden. Außerdem haben wir den Pfarrbrief unter anderem in den Kirchen ausgelegt, die aufgrund der Pandemie aber auch leerer sind als üblich, dadurch wäre die Verbreitung so gut wie unmöglich.“ Da erinnerte sich das Team an die erste Phase der Ausgangsbeschränkungen. Im Frühjahr hatte das Seelsorgeteam spontan jeden Tag einen geistlichen Impuls auf der Homepage der Pfarrei veröffentlicht. „Dafür gab es viel positive Resonanz“, erinnert sich Beermann.
Viele neue Ideen
So entstand die Idee, den diesjährigen Weihnachtspfarrbrief durch einen Online-Adventskalender zu ersetzen. Anke Delbeck berichtet begeistert, wie sich plötzlich ganz neue Möglichkeiten ergaben: „Wir können Videos zeigen, Geschichten für Kinder und Erwachsene vorlesen und musikalische Beiträge zur Verfügung stellen“, sagt sie. Mehrere Gruppen der Pfarrei wurden angeschrieben mit der Bitte, eigene Ideen beizusteuern, etwa Kitas und die Kirchenmusik. Das Pfarrbrief-Team setzte diese Ideen multimedial um. Beermann muss lachen: „Wenn wir im Frühjahr jemand erzählt hätte, dass ich mich mal wirklich lange mit dem Videoschnittprogramm meines Computers beschäftigen würde, dann hätte ich das nie geglaubt.“
Angst, insbesondere ältere Gemeindemitglieder zu verschrecken, hat das Team nicht. Gertrud Kersjes betont, „dass die meisten Seniorinnen und Senioren sowieso schon ganz selbstverständlich mit dem Computer umgehen können und im Internet unterwegs sind.“ Beermann ergänzt, dass die positiven Reaktionen auf die Videos im Frühjahr generationenübergreifend gewesen seien. „Gerade ältere Menschen haben mir erzählt, dass sie morgens direkt den Computer eingeschaltet haben, um einen neuen Impuls von uns zu sehen“, erklärt der Pastoralreferent. Mit dem Online-Adventskalender hoffen die Organisatoren aber auch, junge Menschen zu gewinnen und Internetnutzer, die sonst keine oder wenige Kontaktpunkte zur Kirche haben.
Zu finden ist der Online-Adventskalender ab dem 1. Dezember auf der Seite www.himmelfahrt-kleve.de im Internet. Bis zum Heiligen Abend wird jeden Tag ein weiteres Türchen zum Anklicken freigeschaltet.
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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