Internationales Tierhilfecamp ukrainischer Grenze
Jeder zwölfte Geflüchtete hat ein Tier dabei

Tierhilfe-Camp  | Foto: Deutscher Tierschutzbund e.V./Nick Harwart
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Tierhilfe-Camp an ukrainischer Grenze wird international
Das Tierhilfe-Camp, das der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam mit dem Bundesverband Gemeinschaft Deutscher Tierrettungsdienste am polnisch-ukrainischen Grenzübergang Medyka errichtet hat, bekommt internationale Verstärkung: Der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) wird die Arbeit im Camp übernehmen und die Hilfsaktionen der Tierschützer und Tierretter – mit deren Unterstützung – weiterführen. Das Camp bietet seit Anfang März eine erste Anlaufstelle für Geflüchtete mit Tieren. Bis heute konnten weit über 2.000 Tiere versorgt werden.

„Wir freuen uns, dass unsere Bemühungen durch die internationale Zusammenarbeit mit dem IFAW im Sinne der Tiere verstärkt werden und die Hilfe an der Grenze weitergeht“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Der Bundesverband Gemeinschaft Deutscher Tierrettungsdienste hat Hand in Hand mit Mitarbeitern des Deutschen Tierschutzbundes in den letzten Wochen Enormes geleistet. Gemeinsam werden wir das Camp weiter mit allem unterstützen, was möglich ist.“

Jeder zwölfte Geflüchtete hat ein Tier dabei
„Der Flüchtlingsstrom an der Grenze scheint nicht enden zu wollen – und etwa jeder Zwölfte trägt ein Tier bei sich“, berichtet Bernd Metzger, 2. Vorsitzender beim Bundesverband Gemeinschaft Deutscher Tierrettungsdienste. „Weil die Menschen teilweise nur wenige Minuten zum Packen hatten, aber ihre Tiere in keinem Fall zurücklassen wollten, sieht man Katzen untergebracht in Werkzeugkästen, Reisetaschen oder einfach am Körper getragen, Hamster und Meerschweinchen in den Taschen von Kinderjacken oder Vögel in provisorisch gebastelten Pappkartons. Viele Tiere sind seit Tagen unversorgt. Sie sind hungrig, dehydriert und häufig unterkühlt.“ Im Versorgungszelt erhalten sie Futter und Wasser, dürfen sich auf Heizkissen aufwärmen und werden in wärmende Decken gewickelt. Die Tierschützer und Tierretter statten die Halter unter anderem mit Transportboxen, Geschirren und Leinen aus, um ihre Lieblinge gut weitertransportieren zu können.

Tag und Nacht im Einsatz für Tierhalter und Tiere
Die Teams vor Ort, die täglich nahezu 24 Stunden im Einsatz waren, um ukrainische Flüchtlinge und ihre Tiere zu versorgen, werden nun von Tierschützern des IFAW abgelöst. „Der Bedarf an Heimtiernahrung und -ausstattung sowie tierärztlicher Grundversorgung am Hauptgrenzübergang Medyka ist groß. Der Deutsche Tierschutzbund und der Bundesverband Gemeinschaft Deutscher Tierrettungsdienste haben Hervorragendes geleistet. Der IFAW fühlt sich geehrt, ihre gute Arbeit fortzusetzen. Unsere Teams sind vor Ort und helfen bereits Hunderten von Tieren, die in Polen ankommen“, sagt Céline Sissler-Bienvenu, Senior Programme Officer – European Disaster Response & Risk Reduction beim IFAW. Der Deutsche Tierschutzbund und der Bundesverband Gemeinschaft Deutscher Tierrettungsdienste werden die Arbeit im Camp weiter begleiten und unterstützen. Sie stehen bereit, um benötigtes Futter und Ausrüstung zu liefern bzw. um vor Ort erneut mit anzupacken.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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