Einfach mal wirken lassen: Foto-Ausstellung "Ich und Du" der Trauerkids von Herzenswunsch Niederrhein ab jetzt in der VHS Kleve
Einer der ersten richtigen Herbsttage, trüb, windig und kalt, als ich zur Volkshochschule aufbreche. Der November steht vor der Tür und damit auch der Monat des besonderen Gedenkens an unsere lieben Verstorbenen. Feiertage wie Allerheiligen, Allerseelen und der Totensonntag. Ein Grund mehr, sich in einer guten Gemeinschaft gut aufgehoben zu fühlen. Wie die der Trauergruppen für Kinder und Jugendliche bei Herzenswunsch Niederrhein.
Es ist die 3. Heimat auf Zeit, die die Foto-Wander-Ausstellung "Ich und Du" findet, hier in der VHS in Kleve. Nach Bedburg-Hau und Kalkar, Emmerich, Rees, Goch, Weeze und Kranenburg folgen noch. Der Trauer ein Gesicht geben, sie wahrnehmen und ausleben dürfen, ein zentrales Vereinsanliegen der Herzenswünscher.
Und jede Ausstellung wirkt wieder anders auf den Betrachter, Bilder, denen er vielleicht vorher nicht so stark gewahr wurde, rücken nun in den Vordergrund. Wie dieses selbstgefilzte Kissen im Gras. Ein Fuchsportrait ist darauf zu sehen. Eine der Erinnerungen an die kürzlich verstorbene Mama, ein kleiner Seelentrost. Paare - die 2 Federn im Weidezaun vor grünem Grund- Gegensätze - Fuß im Gummistiefel und auf bloßen Socken.
"Für alles gibt es Kurse", so der stellvertretende Bürgermeister Heinz-Joachim Schmidt bei der Eröffnung. Und fügt hinzu, wie wichtig es ist, dass auch die Trauernden nicht länger alleine alleine gelassen werden. Reinhold Kohls von Herzenswunsch führt weiter aus, dass gerade 15 frischgebackene TrauerbegleiterInnen ihre Ausbildung bei Mechthild Schröter-Rupieper in Gelsenkirchen erfolgreich und intensiv beendet haben.
Er ergänzt, dass dank Trauerbegleitung auch die Sprachlosigkeit in Familien ein Ende findet und durch neu entdeckte Kreativität Selbstbewusstsein gestärkt wird. Das nächste Projekt in der Trauerbegleitung wird gerade geplant und vorbereitet - ein von den Jugendlichen, einigen AutorInnen und einer heimischen Theaterpädagogin erarbeitetes Theaterstück zum Thema Trauer und der Umgang damit.
Die Gitarrenklänge des Konzertgitarristen und Musikpädagogen Thomas Geißelbrecht berührten die Zuhörer sanft und eindringlich zugleich. Der Leiter der VHS, Alf-Thorsten Hausmann, erklärte die Ausstellung nun als eröffnet und lud alle interessierten Mitbürger herzlich ein, die Bilder selbst einmal anzuschauen.
Autor:Christiane Bienemann aus Kleve |
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