60000 Flüchtlinge pro Jahr und Fairer Handel - passt das zusammen?
Darin sind sich die Politiker aller Parteien in Deutschland in Bund, Ländern und Gemeinden ausnahmsweise einig: "Die Lebensbedingungen in den Herkunftsländern müssen verbessert werden." -Das sagen auch Politiker der übrigen EU-Mitgliedsländer. Es ist ja auch richtig und leicht einzusehen. Aber es ist ein wohlfeiles Lippenbekenntnis, das nichts kostet und dem kaum Taten folgen.
Klar ist: Europa ist mitschuldig an der Zerstörung der Lebensgrundlage vieler Menschen in Afrika, z.B. die Überfischung der Küstengewässer durch große Fischtrawler, die riesige Schleppnetze hinter sich herziehen, durch Export von Billigprodukten (Milchpulver, Fleisch, Gebrauchtkleidung) mit denen die einheimischen Betriebe nicht konkurrieren können und durch den Landraub global agierender Konzerne, denen nur eines wichtig ist, der Profit.
Die Organisationen des Fairen Handels setzen dagegen. Der Faire Handel verbessert die Lebens und Arbeitsbedingungen der Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Die Weltläden-Bewegung lebt von dem Engagement tausender Freiwilliger, die sich ehrenamtlich für den Fairen Handel einsetzen. Neben dem Verkauf fair gehandelter Waren leisten viele Weltläden und Eine-Welt Gruppen auch Bildungs- und Informationsarbeit für einen gerechten Welthandel. Dabei steht die Entwicklung des Fairen Handels in Deutschland in Wechselwirkung mit der Weiterentwicklung der Lebensqualität unserer Produzenten in den Ländern des Südens. Je mehr der Faire Handel in Deutschland wächst, desto mehr Produzenten können am „Fairen Handel“ teilhaben. Darüber hinaus schafft der Faire Handel auch in Deutschland Arbeits-und Ausbildungsplätze, insbesondere bei den Fair-Handels-Importeuren.
„Der Faire Handel leistet einen großen Beitrag zur Bewußtseinsbildung der Bevölkerung in Bezug auf ungerechte Welthandelsstrukturen, zeigt Alternativen auf und wirbt für einen verantwortlichen Konsum hierzulande.“ (aus Forum Fairer Handel: Die Wirkungen des Fairen Handels S.16)
Im Klever Land setzen sich viele Weltläden für die Belange des „Fairen Handels“ ein, u.a. der Eine Welt-Laden in Materborn mit den angeschlossenen Eine–Welt-Gruppen von sieben Pfarrgemeinden, sowie der Eine-Welt-Laden im EOC.
Durch die ehrenamtliche Tätigkeit unserer vielen Mitarbeiter/innen und durch unsere Kunden, denen der Faire Handel und die damit verbundene faire Bezahlung der Produzenten in aller Welt ein Herzensanliegen ist, konnten die beiden Vereine, für die Erdbebenopfer in Nepal eine Soforthilfe in Höhe von 1000 Euro sowie den syrischen und irakischen Flüchtlingen, die dem Terror der Isis-Truppen entkommen, konnten, 800 Euro für notwendige Medikamente und Unterkünfte zur Verfügung stellen.
Heribert Söns
Autor:Gudrun Söns aus Bedburg-Hau |
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