40 Jahre Suchtberatung – 40 Jahre Gerd Engler

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Der Caritasverband Kleve feierte nicht nur das 40-jährige Bestehen der Suchtberatung, sondern verabschiedete sich gleichzeitig von Fachbereichsleiter Gerd Engler, der Ende des Jahres seinen wohlverdienten Ruhestand antritt. Als Urgestein des Verbandes hat er nahezu 40 Jahre die Suchtberatungsstelle geführt. Kein Wunder, dass der Saal der Klever Stadthalle gut gefüllt war.

Vorstand Rainer Borsch begrüßte die Gäste und dankte Landrat Wolfgang Spreen für die langjährige Unterstützung der Suchtberatung, die überwiegend aus Zuschüssen des Kreises Kleve finanziert wird. Ebenfalls dankte er Bürgermeisterin Sonja Northing für die vielfältige Unterstützung – auch in der Suchtberatung. Für alle Gäste ging Borsch noch einmal genauer auf die Hauptperson des Nachmittags ein: Gerd Engler. Dieser absolvierte 1974 sein Abitur und begann danach seinen Zivildienst bei der Caritas. „Man könnte auch sagen, dass Sie als Zivi so ziemlich alle Bereiche des Verbandes kennengelernt haben. Das muss man erst einmal schaffen“, bemerkte Borsch, während ein Lachen durch den Saal ging. Nach seinem Zivildienst studierte Gerd Engler in Köln Sozialarbeit, um 1980 seinen Dienstvertrag beim Caritasverband zu unterzeichnen. Dort übernahm er 1992 die Leitung der Beratungsstelle für Suchtkranke in Kevelaer und Kleve und 2001 die Fachbereichsleitung „Soziale Hilfen“. „Würde ich alle Verdienste von Gerd Engler für den Verband und für die soziale Infrastruktur im nördlichen Kreis Kleve aufzählen, so würde dies den Rahmen sprengen“, sagte Borsch weiter und bedankte sich noch einmal mit einem großen Applaus aller Anwesenden für dessen Einsatz.

Noch emotionaler wurde es, als Bürgermeisterin Sonja Northing einen Kommentar, den sie im Internet gefunden hatte, zitierte: „Gerd Engler hat mein Leben gerettet.“ Ein nicht zu übertreffendes Kompliment, dem nichts hinzuzufügen sei. Dass Engler „davon geprägt ist, die Dinge besser zu machen“, zeige sich in vielen Alltags-Situationen sowie in seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten wie im Verein „Zukunft ohne Zoff“.

Engler verlässt die Caritas zum Ende des Jahres. Seine Nachfolgerin im Rahmen der Fachbereichsleitung Rita Fergen, bisherige Leiterin der Schuldner- und Insolvenzberatung sowie die neue Kollegin Diana Schüller, die die Fachdienstleitung der Suchtberatung übernimmt, werden gemeinsam seine Arbeit fortführen.

Auch an Unterhaltung fehlte es an diesem Nachmittag keineswegs. Prof. Dr. Bollinger der Universität St. Gallen sorgte mit seinem Vortrag „Quo vadis Suchthilfe 4.0“ für eine gelungene Darbietung, bei der sich erst im Verlauf des Vortrages herausstellte, dass es sich keinesfalls um einen studierten Professor, sondern um einen Schauspieler des Scharlatan-Theaters aus Hamburg handelte. Nach dieser amüsanten Aufklärung gab die Musikgruppe KLEFOR ein Stück zum Besten, bevor Gerd Engler mit seinem langjährigen Kollegen Dr. Jack Kreutz von der LVR-Klink Bedburg-Hau noch einmal die vergangenen 40 Jahre der Suchtberatungsstelle Revue passieren ließen. Nicht nur die Räumlichkeiten hatten sich im Laufe der Jahre stets verändert, sondern auch die Angebote. „Die Kompetenzen der Beratungsstellen ergänzten sich hervorragend mit der stationären Arbeit“, sagte Kreutz. „Dem Gründer der Suchtberatungsstelle Ton Bakker war es egal, wovon jemand abhängig war“, betonte Engler weiter. „Ihm und uns ging es immer darum, dass Menschen in Not Hilfe bekommen. Daher sind wir auch dahin gegangen, wo sich die Leute aufhielten“, erklärte er weiter. Kreutz plauderte im Verlauf des Gesprächs eifrig aus dem Nähkästchen und ließ die Gäste daran teilhaben, dass die Berater in damaligen Zeiten sogar Discotheken aufsuchten, um Menschen zu helfen.

Zum Schluss kamen die Mitarbeiter von Gerd Engler zum Zug. Mit einem abschließenden Video hatten sie ihrem Vorgesetzten eine ganz besondere Freude bereitet. Auf diese Weise hatten langjährige Weggefährten die Gelegenheit, sich von ihm zu verabschieden oder sogar ein Ständchen zu singen. Ein sehr persönlicher Abschied, der in Standing Ovations endete.

Autor:

Verena Rohde aus Kleve

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