Wie süß! "Sissi" und "Franz" haben Nachwuchs

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"Heute Morgen präsentierten Mutter „Sissi“ und Vater „Franz“ unseren Tierpflegern stolz, wie es sich für ein Kaiser-Ehepaar gehört, ihr neugeborenes, weibliches Fohlen", schreibt Dietmar Cornelissen, Betriebsleiter des Klever Tiergartens. Es hat also Nachwuchs gegeben bei den Österreichisch-Ungarischen Weißen Eseln.

Bei aller Freude über das Eselfohlen: Lassen wir Herrn Cornelissen doch erst einmal erklären, mit welcher Rasse wir es hier zu tun haben:

"Was ist das Gegenteil von einem schwarzen Panther?

Ein Österreichisch-Ungarischer Weißer Esel!

Scheint auf den ersten Blick nicht wirklich einleuchtend, hat aber eine einfache Erklärung:

Bei einem schwarzen Panther (ein schwarzer Leopard oder Jaguar) kommt es zu einer übermäßigen Pigmentierung, d.h. es gibt übermäßig viele schwarze und braune Pigmente, so dass das Tier im Gegensatz zur üblichen Farbgebung komplett schwarz gefärbt scheint. Fällt aber Licht auf das Fell, kann man noch die Fleckenzeichnung etwas erkennen.

Bei den Österreichisch-Ungarischen Weißen Eseln fehlen die Pigmente in der Haut und in den Augen, so dass ihr Haarkleid hellgelb, beinahe weiß ist, und durch die Stärke ihrer Iris die Augen hell wasserblau erscheinen.

Richtige Albinos sind sie aber nicht; durch die besondere Art des Pigmentmangels nennt man solche Tiere in der Zoowelt „Gelblinge“ (so wie die schwarzen Panther als Schwärzlinge bezeichnet werden). Für die Liebhaber der Fachwörter: Flavismus bzw. Melanismus.

Einen schwarzen Panther hat der Tiergarten Kleve nicht zu bieten, dafür aber ein Pärchen wunderschöner Österreichisch-Ungarischer Weißer Esel, das aus dem Tierpark Stralsund stammt. Die Stute heißt „Sissi“, ist 12 Jahre alt und der Hengst heißt „Franz“, ist 6 Jahre alt. Die Namensähnlichkeit mit dem berühmten Kaiser-Ehepaar ist natürlich voll beabsichtigt! Außerdem haben wir noch die junge Stute „Susi“, geboren am 09.08.2009 bei uns im Tiergarten. Von dieser außergewöhnlichen Art gibt es gut 150 Tiere.

Die attraktiven Esel stammen aus dem Gebiet der ehemaligen österreichisch-ungarischen K.-u.K.-Monarchie und wurden dort besonders von reichen Gutsbesitzern zur Freude der Damen und Kinder gezüchtet. Auch im Barock und Rokoko standen die Tiere durch ihr außergewöhnliches Aussehen hoch im Kurs. Schon im Altertum waren beim Hausesel verschiedene Farben bekannt, die einerseits über hellgrau zu weiß und andererseits dunkelgrau über braun bis zu schwarz reichten. Im alten Ägypten, Griechenland und Rom galten weiße Esel genau wie weiße Pferde als Besonderheit. Ihr Besitz war oft vorrangiges Recht hochgestellter Persönlichkeiten. Auch im Mittelalter wurden vielerorts an Herrscherhäusern weiße Esel gezüchtet. Ein Glasbild im Erfurter Dom aus der Zeit um 1210 stellt einen Heiligen auf einem Weißen Esel reitend dar.

Auch bei den Besuchern des Klever Tiergartens sind die beiden sehr beliebt und haben selbstverständlich hier keine natürlichen Feinde. Anders sieht es da bei echten Albinos in der freien Natur aus: Solche Tiere sind oft Einzelgänger und werden durch ihr fehlendes Tarnkleid oft leichte Beute!"

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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