Statt Amputation: Fernando kann wieder laufen

Freuen sich gemeinsam mit Fernando: Chefarzt Professor Christof Braun und Oberarzt Konstantin Deev (v.l.). | Foto: KKLE / Thomas Momsen
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Als der 11-jährige Fernando zum ersten Mal ins Klever St.-Antonius-Hospital kam, konnte er kaum laufen. Er hatte große Schmerzen, brauchte Krücken. Grund war ein vereiterter Knochenbruch, der monatelang nicht behandelt worden war.

Das Team der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie und Orthopädie konnte die drohende Amputation seines verletzten Beines mit einer Reihe von Operationen verhindern. Die intensive Behandlung – initiiert von der Hilfsorganisation Friedensdorf International und von Ärzten und Klinikum kostenlos durchgeführt – ist nun erfolgreich abgeschlossen. „Fernando kann bald wieder Fußball spielen“, ist sich Chefarzt Professor Christof Braun sicher.
Fernando lebt als Ältester von drei Geschwistern in Angola – 400 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Luanda in der Provinz Benguela. Er kam Ende 2017 mit Friedensdorf International nach Kleve. „Ein großes Geschenk“, betont er. Die Hilfsorganisation holt Kinder aus Kriegs- und Krisenregionen zur medizinischen Versorgung und Rehabilitation nach Deutschland, mehr als 150 leben ständig im Friedensdorf Oberhausen.
„Wir haben im Rahmen von Fernandos Behandlung alle Möglichkeiten der Unfall- und plastischen Wiederherstellungschirurgie genutzt“, erläutert Professor Christof Braun. Zum vereiterten Knochenbruch kam ein ausgedehnter Weichteil- und Knochendefekt. In solchen Fällen ist die Amputationsrate sehr hoch, in Entwicklungsländern fast eine Standardbehandlung. Im St.-Antonius-Hospital folgten auf die sogenannte „Infektsanierung“ viele plastisch-chirurgische Eingriffe und schließlich durch die Stabilisierung des Knochens die Ausheilung des Knochendefektes. „Es ist uns gelungen, Fernandos Bein bei guter Funktion zu erhalten“, freut sich Oberarzt Konstantin Deev über die gelungene Behandlung. „Er kann bereits unter Vollbelastung laufen, fast ohne zu hinken.“
Auf der Kinderstation des St.-Antonius-Hospitals gehörte Fernando während seiner viermonatigen Behandlung „fast zum Inventar“. Ärzte und Pflegekräfte waren stets zur Stelle, die Physiotherapeuten arbeiteten mit ihm an der Beweglichkeit seines Beines. Wenn es neue Wäsche oder Schuhe brauchte, half das Team der Kinderstation. Wenn Fernando Heimweh hatte, waren die Erzieherinnen im Spielzimmer nicht weit.
„Wir sind Professor Braun, seinem Team und allen Kollegen im Katholischen Karl-Leisner-Klinikum sehr dankbar“, betont Claudia Peppmüller von Friedensdorf International. „Krankenhäuser stehen unter einem großen wirtschaftlichen Druck. Das Engagement ist deshalb alles andere als selbstverständlich.“ Fernando fasst sich kürzer: „Danke“, sagt er. Und freut sich auf zuhause.

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Lokalkompass Kleve aus Kleve

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