Profanierung: Kirchenvorstand stellte sich am Montag den Fragen der Gemeindemitglieder
Rund fünfzig Gemeindemitglieder, davon fünfzehn aus Kirchenvorstand und Pfarreiteam, waren am Montagabend ins Pfarrheim "Ons Lind" an der Christus-König-Kirche gekommen. Zu Beginn schwelte noch dicke Luft in den Räumen, da ein Gemeindemitglied in der Vorabendmesse am Samstag den Propst und den Kirchenvorstand während des Gottesdienst lautstark als "elendiger Verräter" bezeichnet hatte. Nach Aufforderung verließ das Gemeindemitglied den Saal. Danach startete eine konstruktive Gesprächsrunde mit vielen Fragen und Antworten.
So sieht es aktuell aus
"Derzeitiger Stand der Dinge ist, dass der Kirchenvorstand eine Machbarkeitsstudie beim Bistum Münster in Auftrag gegeben hat um feststellen zu lassen, ob und wie eine Umnutzung der Christus-König-Kirche möglich wäre," so Propst Johannes Mecking. Schnell wird klar, dass vielen Gemeindemitgliedern wichtig ist, dass eine Kapelle am Standort erhalten bleibt. Auch die Frage nach dem Einfluss der Gemeinde auf die zukünftige Gestaltung der Kirche steht immer wieder im Raum. "Wenn es dazu kommen sollte, dass Familienbildungsstätte, Ehe- und Lebensberatung und das Kreisdekanat hier einziehen, haben wir auf diesen Teil sicherlich weniger Einfluss, da das Bistum Bauherr wäre. Beim Bau und der Gestaltung einer Kapelle haben wir natürlich die Möglichkeit Einfluss zu nehmen. Das Bistum hat alle ihre Vorschläge, die eingereicht wurden vorliegen," versichert Mecking.
Viele Gemeindemitglieder monierten die Kommunikation zur Profanierung. Der Kirchenvorstand hatte beschlossen einen Antrag auf Entweihung der Kirche beim Bischof zu stellen - diesem wurde nun stattgegeben. "Wir haben den Antrag gestellt, damit wir den Weg für eine mögliche Umnutzung und Zukunft der Kirche ebnen können. Es würde uns nichts bringen, wenn wir jetzt planen und der Bischof der Profanierung dann nicht zustimmt," so Mecking weiter. Auch Wolfgang Böhmer, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes macht klar, dass es aktuell darum geht Gebäudeflächen in Kleve zu vermindern. "Wir haben hier in Kleve unwahrscheinlich viele Gebäude und Flächen, die das Bistum so nicht mehr zulässt. Aktuell müssen wir die Flächen betrachten. In einem nächsten Schritt muss man auch schauen, wie Seelsorge in Zukunft stattfinden kann," so Böhmer.
Tenor des Abends war, dass den Gemeindemitgliedern wichtig ist, dass ein Ort zum Gottesdienst feiern erhalten bleibt und das an dieser Stelle weiterhin christliche Werte vermittelt werden.
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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