Pro Dogbo soll auf Dauer von Menschen aus Benin verwaltet werden

Foto: vanbriel
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Klaus van Briel war zu Besuch. Zuhause, in der Schwanenstadt. Zu Besuch in Europa, zu Besuch in Deutschland - für den Klever, der seit zehn Jahren im westafrikanischen Benin vor allem um die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen bemüht ist, stehen neue Ziele an.

Pro Dogbo heißt der Verein, in dem sich viele Menschen nicht nur aus dem Kleverland engagieren. Schulgeld wird gesammelt, Schuluniformen werden bezahlt, Waisenkinder unterstützt, Ausbildungsmöglichkeiten geschaffen.
Vor zehn Jahren baute Klaus van Briel mit Unterstützung aus der Heimat ein erstes Zuhause für Jungen auf. Der Schulbesuch wurde organisiert und finanziert. Und das mit durchschlagendem Erfolg. Abiturienten wurden schon verabschiedet, Studenten werden während der Studienzeit unterstützt. Es folgten technische Projekte, der Aufbau einer Elektrowerkstatt und einer Bäckerei.

„Wir sehen, dass nicht jeder Schüler bis zum Abitur kommt. Daher ist es wichtig, Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen“, so Klaus van Briel. Dabei orientiert sich die Initiative am deutschen, dualen Ausbildungssystem. „Dieses System wird auch von Regierungsseite unterstützt“, erklärt van Briel. Die Bäckerei - im gesamten Umkreis von Dogbo gab es bisher keine - läuft gut und trägt sich selbst. Ein Bäckerlehrling wurde eingestellt. „Wer die Ausbildung abgeschlossen hat, kann sich selbständig machen und weitere Lehrlinge ausbilden“, erzählt Klaus van Briel. Er berichtet von einem jungen Mann, der das Schweißen in den Pro-Dogbo-Werkstätten erlernt hat. „Er hat sich inzwischen selbständig gemacht - trotzdem hält er den Kontakt zu uns aufrecht.“

Als Problem sieht van Briel die hohe Kindersterblichkeit an. „Viele Kinder sterben nach wie vor vor dem fünften Lebensjahr - viele von ihnen an Malaria.“

Ein anderes Thema ist die Energiegewinnung. Mit Hilfe von Studenten aus Münster wurde ein solarbetriebenes Windrad entwickelt und aufgebaut. Vor allem die Werkstatteinrichtung wird mit Geldern und Materialien vom Niederrhein unterstützt. „Die Rotarier sind uns da sehr behilflich“, freut sich van Briel.

Wenn in Dogbo alles so gut weiterläuft wie bisher, wird sich Klaus van Briel neu orientieren. „Auf Dauer wollen wir die Verantwortung für das Projekt abgeben. Es gehört in die Hände der Menschen aus Dogbo.“ Es wird noch etwas dauern, bis es soweit ist, aber erste Schritte weisen den Weg. Jules Tohountode hat die Projektverwaltung übernommen. „Er macht das prima - und ich muss mich nicht mehr um alles allein kümmern“, so van Briel. Ja, das Projekt werde weiter begleitet, aber auf einer anderen Ebene. „Ich werde in die zweite Reihe zurücktreten“, ist sich van Briel sicher.

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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