Michael, der Rhythmische: Ich wär so gern, ein einzig Mal
Das ist er also, der Mann, der schon lange davon träumte, „ein schmucker Prinz zu sein“ und der im zarten Alter von vier Jahren feststellte, dass er dafür sogar nach Kölle gehen würde. Kleves neue Tollität wurde Samstag Abend in der Klever Stadthalle proklamiert - mit Tusch und Zepter, mit freundlichen Worten, mit Gardetanz, einem tollen Prinzenlied, mit viel Applaus und Helau. Bevor es allerdings soweit war, hatte der im Lauf des Samstags noch angehende Prinz ein strammes Programm zu absolvieren.
Michael, der Rhythmische
Mit Michael geht jetzt ein Rhythmischer in die neue Session. Gestern Abend wurde er nach allen Regeln der Karnevalskunst in der Stadthalle zum Nachfolger von Prinz Dieter, der Taktvolle, gekürt. Die Mitgliedsvereine des Klever-Rosenmontags-Komitee (KRK) machten den Auftakt, zogen mit ihren Standarten in die Stadthalle ein. Mit herzlichem Helau wurde der scheidende Prinz, Dieter, der Taktvolle, ein letztes Mal in der Stadthalle begrüßt. Eine gelungene Session wurde ihm und allen, die ihn im vergangenen Jahr durch den Karneval begleitetet hatten, bescheinigt. Klar, dass ein solcher Abschied schwer fällt. Als fulminant und unvergesslich bezeichnete Bürgermeister Theo Brauer die zu Ende gehende Session. Prinz Dieter, der Taktvolle, dankte allen, die ihn durch die Session begleitet hatten - dachte dabei auch an Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte. Zweier Menschen gedachte er im Besonderen, zweier Menschen, die ihn begleiteten und während der Session starben. "Ich weiß, dass sie hier unter uns sind", sagte ein bewegter Prinz. Tränen gab's, als sich die Garde mit "Time to say goodbye" für eine wundervolle Session bedankte.
Doch kaum war die Trauer vorbei, hielt Michael, der Rhythmische, Einzug, wurde von den vielen Närrinnen und Narren in der Stadthalle willkommen geheißen. Prinzenvorstellung, das bedeutet, etwas aus dem Leben des angehenden Prinzen zu erzählen, die Aufgabe übernahm Klaus "Ossie" Hendricks vom Karnevalsverein Viethens Bullen gemeinsam mit der Prinzenschwester Birgit. Ein echter Karnevalsjeck wurde da beschrieben, mit viel Liebe zur Musik, aber auch das Essen oder das Dartspiel verachtet der im täglichen Leben als Krankenpfleger in der LVR-Klinik beschäftigte, rhythmische Prinz nicht. Als seine Vorliebe für den BVB-Dortmund zur Sprache kam, war das Publikum durchaus geteilter Meinung. Auf der Bühne scheint sich Prinz Michael auf jeden Fall ganz heimisch zu fühlen, vor dem Mikrofon nicht zurückzuschrecken. Das Zepter wechselte den Besitzer - nicht ohne dass der scheidende Prinz auf die Besonderheiten dieses Holzes hinwies: "Es ist ein ganz besonderes Holz - ihm wohnt ein Zauber inne. Du wirst schon sehen", sagte er zu seinem Nachfolger.
Mit dem diesjährigen Prinzenlied hat das Hoppeditz-Team einen echten Knaller gelandet. Gleich sieben "Mann-Frau" stark ist die Gruppe um Lothar Friesenhahn, die die Stadthalle rockte. Dazu gehören Susanne Friesenhahn, Marc Dvorak, Martin Smits, Marcel Hermsen, Sonja Boßmann und Jens Hoenselaer. Zuvor hatten die Gardetänzerinnen für Begeisterungsstürme gesorgt, die jüngeren Karnevalsfreunde unterstützten mit Klatschen und Pfeifen.
Autor:Annette Henseler aus Kleve |
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