Krankenstand liegt unter dem Durchschnitt, aber Langzeiterkrankungen nehmen zu
Der Kreis Kleve ist die gesündeste Region im Rheinland.
Das belegt der aktuelle Gesundheitsbericht der AOK. Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) hat hier entgegen dem rheinlandweiten Trend leicht abgenommen. Mit 4,68 Prozent liegt der Krankenstand der rund 38.000 AOK-versicherten Beschäftigten im Jahr 2014 etwas niedriger als im Vorjahr (4,70 Prozent) und deutlich unter dem Durchschnittswert des Rheinlandes (5,53 Prozent). Während sich der Anteil der AU-Tage aus Kurzzeiterkrankungen von 3,43 auf 3,39 Prozent verringerte, stieg der Wert bei den Langzeiterkrankungen, die mehr als 42 Tage dauern, allerdings leicht von 1,26 im Jahr 2013 auf 1,29 Prozent in 2014. Im Schnitt wurden die Rheinländer 20,1 Tage krankgeschrieben, im Kreis Kleve fehlten die Beschäftigten 17,1 Tage.
Zum sinkenden Krankenstand hat die deutliche Abnahme der Ausfalltage bei den Atemwegserkrankungen beigetragen. Da eine größere Grippewelle wie im Jahr 2013 ausgeblieben ist, sank die Anzahl der Fehltage in dieser Diagnosegruppe rheinlandweit um 19,5 Prozent und im Kreis Kleve sogar um 29,7 Prozent. Eine Besonderheit stellt das Kreisgebiet auch bei den Herz-/Kreislauferkrankungen dar. Während Beschäftigte aufgrund solcher Beschwerden in anderen Regionen im Vergleich zum Vorjahr häufiger krankgeschrieben wurden (+ 6,1 Prozent), nahm die Zahl der AU-Tage im Kreis Kleve um fast drei Prozent ab.
Bei den Muskel-/Skeletterkrankungen und bei den psychischen Leiden verzeichnet das Kleverland gegenüber dem Vorjahr eine höhere Zahl an Ausfalltagen. Es liegt damit zwar im rheinlandweiten Trend, allerdings fallen die regionalen Werte wiederum aus dem Rahmen. Während die Zahl der Ausfalltage bei Muskel-/Skeletterkrankungen in anderen Regionen durchschnittlich um 8,5 Prozent stieg, waren es im Kreis Kleve nur moderate 3,6 Prozent. Sorgen bereitet aber auch hier die Diagnosegruppe der seelischen Erkrankungen. Die Fehltage durch psychische Störungen erhöhten sich im Rheinland um fast zwölf Prozent, im Kreis Kleve waren es sogar 19,8 Prozent.
„Wir beobachten mit großer Sorge, dass die Zahl der psychischen Erkrankungen nach einem Rückgang in 2013 wieder enorm angestiegen ist“, sagt Barbara Nickesen, Regionaldirektorin der AOK Kreis Kleve – Kreis Wesel. „Umso stärker setzen wir deshalb auf Vorsorge am Arbeitsplatz und Aufklärung durch unser Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung.“ Das BGF-Institut der AOK Rheinland/Hamburg erstellt anonyme Auswertungen für Betriebe und entwickelt entsprechende Maßnahmen zur Gesundheitsförderung.
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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