Klever Kirmes 2014: Mein Besuch bei der Wahrsagerin Gundula Halley
Es gibt da eine Sache, die ich schon immer mal ausprobieren wollte auf der Kirmes. Doch bis heute habe ich mich nie wirklich getraut. Da spielen zum einen Vorurteile mit - was wird dabei rauskommen, will ich das wirklich wissen? Auf der anderen Seite aber auch der Gedanke - was mögen die Leute dieser Kleinstadt denken, wenn sie einen aus dem kleinen, mit blauen Symbolen dekorierten Wohnwagen kommen sehen ;-)
Der Vorteil am älter werden ist, dass frau letzteres heute wirklich egal war. Das mulmige Gefühl aber blieb, als wir an dem Wohnwagen vorbei schlenderten. Ich überflog ein paar der dort aufgehängten Zeitungsartikel über Gundula Halley und ihre Schwester Salomé Novotna. Dass ihnen ihr Vater Fred ihre Gabe in die Wiege gelegt hat. Dass sie ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Sehr sympathisch - obwohl ich damit offentsichtliches Interesse signalisiere, werde ich nicht angesprochen oder gar bedrängt. Und so wage ich es auf dem Rückweg, mein Mann wartet derweil im Biergarten nebenan.
Ich entscheide mich für's Handlesen und betrete mit Herzklopfen den Wohnwagen. Nein, der ist nicht mit irgendwelchem Brimborium ausgestattet sondern erstaunlich nüchtern. Ich setze mich entschlossen auf die blaue Bank. „Geben Sie mir bitte Ihre linke Hand“, beginnt Frau Halley, nachdem sie meine Bedenken über allzu große Hiobsbotschaften zerstreut hat, „schließlich sind wir hier auf einem Volksfest.“ Ja, sowas ähnliches habe ich mir schon gedacht, dass man in dieser Atmosphäre nichts ganz furchtbares aufgetischt bekommen wird.
Ja, es war ein Erlebnis! Ohne groß auf die Details einzugehen - es war schon erstaunlich, was sie mir über Arbeit, Partnerschaft, Wesensart und auch körperliche Schwachstellen aufzeigen konnte. Die Nervosität ist schlagartig verschwunden und ich konzentriere mich auf ihre Stimme und ihre nicht zu leugnende Ausstrahlung. Und schon ist die Zeit um und ich steige blinzelnd aus dem Wagen. Für ein Foto für den Lokalkompass ist sie gerne bereit.
Fotos alle vom 13.07.2014 - zusätzlich "Kleve von oben"
Autor:Christiane Bienemann aus Kleve |
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