Kimberly Buiting tanzt für ihr Leben gern
Wenn die 13-jährige Kimberly Buiting vom Tanzen erzählt, dann strahlt sie übers ganze Gesicht und ihre Augen leuchten. Dann merkt der Zuschauer: Sie betreibt ihren Sport mit voller Inbrunst und Leidenschaft.
Kleve. Mit fünf Jahren erfüllten Kimberlys Eltern ihr den einen Wunsch. Kim wollte gerne tanzen. So ging es für sie los bei den Fidelen Fünkchen der Fidelitas Materborn.
Kimberlys Mutter Bianca Buiting erinnert sich zurück: "Mit sechs Jahren hatte Kimberly ihren ersten Auftritt in der Garde. Schon damals waren wir richtig stolz!" "Wir", das sind neben der Oma und der Schwester auch die Trainerin Nadine Artz. Sie erinnert sich: "Irgendwann kristalisiert sich eben heraus, ob ein Mädchen ein besonderes Talent hat. So auch bei Kimberly. Schnell haben alle gesehen, dass sie sehr begabt ist und neue Schritte und Figuren schnell lernt."
Nach Garde- und Showtanz fing so für die Schülerin mit sieben Jahren ein ganz neues Einzeltraining an. Dieses Solotraining sollte sie schnell zu großem Erfolg als Solomariechen führen. "Das hat mir super viel Spaß gemacht. Irgendwie fällt es mir gar nicht schwer", gibt die 13-Jährige keck zu. Ein wenig schüchtern ist sie noch, was aber überhaupt nicht schlimm ist. Denn beim Tanzen, da geht sie aus sich heraus und zeigt allen, was in ihr steckt.
Bianca Buiting erzählt dann: "Mit acht Jahren hatte sie ihren ersten Auftritt alleine. Ich glaube wir alle waren aufgeregter als meine Tochter selber." Derzeit steckt Kimberly auch schon wieder in den Vorbereitungen für ihren ersten Auftritt nach der Session. Sie wundern sich? Nein, das ist richtig, denn nach Aschermittwoch ist noch lange nicht alles vorbei. Denn dann geht es direkt nahtlos mit den Turnieren der Solomariechen und Showtanzgruppen weiter! Und inzwischen ist Kim ein alter Hase auf diesem Gebiet. 15 Pokale hat sie schon zu Hause, stets tanzte sie sich auf den ersten, zweiten, oder dritten Platz bei besagten Turnieren.
Eingeteilt in Mini-, Schüler-, Jugend- und Hauptklasse zeigen auf den Turnieren die Tänzerinnen ihr Können. Unsere Kimberly tanzt in der Jugendklasse, meistens trifft sie vor Ort auf ca. elf weitere Mädchen. Und was so leicht aussieht, ist in Wirklichkeit harte Arbeit und benötigt viel Vorlaufzeit. Seit zwei Jahren hat Kimberly zu den Schildbürgern gewechselt und trainiert gute ein bis zweimal die Woche zwei Stunden lang. Übrigens: auch Schwester Jamira ist in Kimberlys Stufen getreten und ist aktive Tänzerin. Die Achtjährige schaut sich dabei sehr viel von ihrer großen Schwester ab. Trainerin Nadine Artz, die ihren Schützling Kimberly natürlich auch zum Interview begleitete berichtet: "Schon ein Dreivierteljahr trainieren wir jetzt ihre Darbietung." Auch Artz war früher Solomariechen, bevor sie ihren Weg als Trainerin einschlug. Früher hätten es die Solomariechen noch leichter gehabt, beschreibt Artz. "Heutzutage sind viele Elemente aus dem Turnsport hinzugekommen, die Darbietungen werden immer schwerer." Eine Schraube oder ein Überschlag, ein einhändiges Rad, oder ein Spagat, meistert Kimberly als sei es ein Leichtes. Doch dahinter steckt harte Arbeit. Denn bei den Turnieren bewertet werden verschiedene Kategorien wie Mimik, Schrittvielfalt, Schwierigkeit, Choreografie, Ausstrahlung, Kostüm und Aufmarsch. Alles muss fehlerfrei und korrekt aufeinander abgestimmt sein, damit man als Solomariechen den ersten Platz macht.
"Man darf die Leistung der Mädchen nicht unterschätzen. Es ist wirklich Leistungssport, was sie betreiben." Über zwei Minuten müssen die Solomariechen durchhalten und sich von ihrer besten Seite zeigen. Das gehe nur mit viel Übung, Kampfgeist und Disziplin.
Und die hat Kim, denn sie tanzt wirklich für ihr Leben gern.
Bevor es an das Üben neuer Schrittfolgen oder schwereren Elementen geht, heißt es für Kimberly aber erstmal sich aufzuwärmen und zu dehnen. "Ohne das geh es gar nicht", so die Trainerin. Die Muskeln müssen warm sein, sonst droht Verletzungsgefahr!
Auf die Frage, was denn ihre Lieblingsfiguren sind, muss die kleine Tänzerin sogar erst überlegen. Sie meint: "Eigentlich mache ich alles sehr gerne. Aber besonders toll finde ich alles was ohne Hände getanzt wird, wie ein freies Rad oder einen freien Bogengang." Das fordert dann den Mädchen auch einiges ab. Richtiges Lampenfieber hat sie vor den Auftritten übrigens nicht. Klar sei sie angespannt, aber mit dem Aufmarsch auf die Bühne fiele auch das von ihr ab. Nicht so bei Mutter Buiting. Die quitscht und jubelt und drückt ihrer Kleinen jedes Mal mächtig die Däumchen.
Dass auch so ein Wettkampf kein Zuckerschlecken ist, wird spätestens nach der Ausführung der Trainerin klar: "Man muss gute anderthalb Stunden vorher da sein, bevor der Auftritt ist." Aber eigentlich reicht das noch nicht mal. Mit Anfahrt, ins Kostüm schlüpfen, Schminken und Aufwärmen sind gut und gerne schnell drei Stunden vergangen. Dann der Aufenthalt bei dem Wettkampf und schwupps ist der Tag vorbei. Oft würden die Ergebnisse auch erst ganz zum Schluss vom Turniertag mitgeteilt, so dass man sowieso den ganzen Tag beim Turnier vor Ort sei. Doch das mache Kimberly am wenigsten aus und eigentlich auch nichts ihrer Mutter oder Trainerin. Denn sie alle stehen voll hinter dem Solomariechen. Auch Sie, liebe Leser, können die Daumen drücken. Denn für Kim startet die Saison am 5. März mit dem ersten Turnier. Bis zum 9. April, dem letzten Turnier, möchte die Kleine wieder erfolgreich durchstarten! Dann wird sie in ihrem rot-weiß-goldenen Kostüm wieder zeigen, was sie gelernt hat. Wir wünschen weiterhin viel Spaß und Freude am Tanzen!
Autor:Silvia Decker aus Emmerich am Rhein |
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