Griethausen sieht heute Nacht rot
Müssen die Griethausener bald im Brandfall selber das Feuer löschen? Mit einer spektakulären Aktion macht die Löschgruppe Griethausen nach Mitternacht darauf aufmerksam gemacht, dass dieser Fall bald eintreten könnte.
In der Nacht zum Samstag (23.05. 2015) kriegen alle Einwohner des Dorfes einen roten Kunsstoffeimer mit der Aufschrift „Haushalts-Löschkübel“ vor die Haustüre gesetzt. Dazu ein Hinweisblatt, auf dem in provokanter Weise nachzulesen ist, was die Bewohner im Brandfall zu tun haben, falls keine Feuerwehr mehr vor Ort ist: Nämlich den Haushalts-Kübel mit Wasser zu befüllen und bei einem größeren Brand besser die Nachbarn zu informieren, um eine Kübelkette zu bilden.
Diese „merkwürdigen“ Anweisungen haben einen ernsten Hintergrund: „Laut Brandschutzbedarfsplan müssen wir in Griethausen eine Sollstärke von 27 Einsatzkräften vorhalten. Aktuell sind es 16, demnächst sogar nur 15“, sagt Löschgruppenführer Jürgen van Acken.
Aus diesem Grund hat sich die Löschgruppe diese freche Werbeaktion einfallen lassen. Das „Copyright“ liegt bei der Freiwilligen Feuerwehr Vallstedt/Alvesse in Niedersachsen. Der Griethausener Feuerwehrmann Peter Look wurde auf diese Aktion aufmerksam - jetzt wird sie auch in Griethausen umgesetzt.
Gleichzeitig erhalten 330 Bewohner Griethausens im Alter zwischen 17 und 45 Jahren einen persönlichen Brief . Inhalt: Bitte werde Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Griethausen. Mögliche Interessenten werden für Montag, 1. Juni, zum Kennenlernen ins Feuerwehrhaus eingeladen.
Bürgermeister Theo Brauer unterstützt die Mitgliederwerbeaktion: „Es ist so wichtig, dass wir eine gute Feuerwehr haben. Und wir brauchen ortsnahe Feuerwehren.“ Brauer macht kein Geheimnis daraus, dass Griethausen bald ein neues Feuerwehrgerätehaus erhält: Baubeginn soll 2017 sein.
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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