Förderung von Kfz-Lehrlingen durch pro dogbo in Benin
Man sieht sie überall an den Straßenrändern: Die kleinen schmutzigen Baracken im altölschwarzem Sand, in denen Minderjährige an schrottreifen Autos schrauben. In solchen „Werkstätten“, müssen sie für einen Schlafplatz und eine Mahlzeit den ganzen Tag die schwersten Arbeiten erledigen. Was der „Lehrherr“ Ausbildung nennt, ist nicht selten eine mehrjährige Tortur von Hunger, Krankheit und Gewalt.
Dieser Armutssituation stellt pro dogbo seit mehreren Jahren eine ganz andere Möglichkeit der Ausbildung entgegen: die duale Berufsausbildung von Jugendlichen. Sie werden in Praxis und Theorie geschult und kommen auch aus Werkstätten der Region ins Ausbildungszentrum von pro dogbo, um dort von Lehrern und Ausbildern in ihrem Fachgebiet gefördert zu werden.
Geplant ist nun, das vorhandene Ausbildungsangebot in Bäckerei und Metallwerkstatt um eine Kfz-Werkstatt zu ergänzen. Das Gebäude in Dogbo ist bereits fertiggestellt und wartet nur noch darauf, mit Leben und den notwendigen Werkzeugen und Geräten gefüllt zu werden. Letzteres hat nun der Rotary Club Kleve-Schloß Moyland geleistet: Sämtliche Werkzeuge, vom Schraubenzieher bis hin zur Auswuchtmaschine, wurden von den Rotariern in Kleve eingekauft und jetzt reisefertig verpackt an pro dogbo übergeben.
Die Rotarier vom Club Kleve-Schloß Moyland wälzten hierfür Werkzeugkataloge und führten viele Gespräche mit Fachleuten, bis die endgültigen Bestelllisten erstellt werden konnten. In der Emmericher Spedition Compass übergaben Klaus Hommel, Hans Vlaskamp und Rudi van Zoggel vom Rotary Club Kleve-Schloß Moyland die gesamte Werkstattausstattung an Josef Joeken vom Verein pro dogbo. Josef Joeken ist sich sicher dass diese Spende in Dogbo die örtliche Ausbildungssituation weiter verbessern und dazu beitragen wird weiteren Jugendlichen eine Zukunftsperspektive zu eröffnen.
Bereits 2009 hatten die Rotarier vom Club Kleve-Schloß Moyland die Ausbildungsarbeit von pro dogbo in Benin mit der Spende eines Stromgenerators unterstützt.
Mit einem Container werden die Geräte und Maschinen nun den Seeweg nach Benin antreten und dort voraussichtlich nach zweiwöchiger Schiffsreise im Hafen von Cotonou eintreffen, wo die beninischen Mitarbeiter und Klaus van Briel von pro dogbo sich dann um die Auslösung der Warenspenden und den weiteren Transport ins 130 km entfernte Dogbo kümmern werden.
Mitte des Jahres sollen, wenn alles wie geplant abläuft, die ersten Lehrlinge in der neuen Autowerkstatt ihre Berufsausbildung beginnen. Sie werden dann Autos und Zweiräder aus der Region unter fachmännischer Leitung reparieren. Die Werkstatt wird sich, wie auch schon die Ausbildungsbäckerei und die Metallwerkstatt, allein durch die vor Ort erzielten Einnahmen tragen und von Spenden unabhängig sein.
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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