Ein Besuch im Friedensdorf
Das Friedensdorf International in Oberhausen finanziert sich ausschließlich aus Spenden und ist auf jegliche Hilfe angewiesen. Dies habe ich mir mit zur Aufgabe gemacht. Mit der evangelischen Kirchengemeinde Rees bin ich selber vor genau zehn Jahren als Konfirmandin das erste Mal im Friedensdorf gewesen und nun fahre ich bereits seit sieben Jahren jährlich als Betreuerin mit den Konfirmandengruppen ein Wochenende lang nach Oberhausen. An diesem Wochenende lernen die Jugendlichen die Kinder im Friedensdorf kennen, beschäftigen sich mit den Situationen in den Kriegs- und Krisengebieten und vor allem verbringen sie viel Zeit mit den Kids. Eine wichtige Erfahrung, denn so erfahren die Jugendlichen, dass nicht alles im Leben immer selbstverständlich ist. Jeder ist anders und nimmt das Gesehene anders auf. Und es ist einfach schön zu sehen, wie sich nach kurzer Zeit niemand mehr Gedanken darüber macht, was den Kindern genau fehlt, sondern einfach ausgelassen mit ihnen Fußball spielen, malen und basteln. Und in diesen Momenten kann man dann sehen, dass das eigene Engagement und die ganz persönliche Hingabe auch bei anderen Früchte trägt.
Das Friedensdorf International in Oberhausen – ein Ort des Friedens und der Genesung für Kinder und Jugendliche aus Kriegs- und Krisengebieten wie Angola, Usbekistan, Tadschikistan u.v.m. Denn das Friedensdorf und seine überwiegend ehrenamtlichen Helfer setzen sich genau für diese Menschen ein. Kinder und Jugendliche, die in ihrer Heimat verletzt wurden und dort nicht behandelt werden können, da die medizinische Versorgung dort keinesfalls ausreichend vorhanden ist. Diese Kinder werden dann, nach sorgfaltiger Auswahl, nach Deutschland geflogen und hier kostenlos in Krankenhäusern behandelt. Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt und guter Genesung kommen sie dann ins Friedensdorf nach Oberhausen, wo sie dann mit ihren Verletzungen leben lernen. Aber das Wichtigste für die meisten Kinder: hier lernen sie andere aus ihrem eigenen Heimatland kennen und können mit ihnen spielen und sich in ihrer eigenen Sprache unterhalten.
Autor:Franziska Hölker aus Rees |
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