Die Klever Schuhindustrie-eine Themenführung

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Da war Norbert Leenders in seinem Element, hatte doch der ehemalige Praktikant der Gustav Hoffmann Schuhfabrik und heute immer noch aktive Schuhtechniker in der Produktion seiner Schuhfertigung rund 25 Leute um sich gescharrt, um ihnen in einem Rundgang an den Stellen ehemaliger Schuhfabrikationen die Schuhhochburg Kleve näher zu bringen. Am ehemaligen Fabrikationsgebäude von Gustav Hoffmann erklärte er dessen Werdegang. Hoffmann wuchs als ältestes von sieben Kindern des Gocher (später Klever) Kaufmannes Johann Heinrich Hoffmann in Kleve auf. Das väterliche Geschäft in der Großen Straße in Kleve handelte mit Leder und sonstigem Schuhmacherbedarf, ebenso wie Fahrrädern und Nähmaschinen. Nach Abschluss des humanistischen Gymnasiums mit dem Einjährigen begann er als Lehrling in einer Brackweder Lederfabrik. Nach einem Jahr Militärdienst in der Klever Garnison arbeitet er wieder im Geschäft des Vaters. Im Alter von 24 Jahren macht sich Hoffmann zusammen mit seinem Schwager, dem Berliner Fritz Panier selbständig. Das Startkapital zum Kauf der Konkursmasse einer Schuhfabrik erhalten beide vom Vater Hoffmanns. Die hiermit gegründete Kinderschuhfabrik war zu dieser Zeit einzigartig.

Als erster industrieller Hersteller fertigt Gustav Hoffmann 1896 anatomisch geformte rechte und linke Kinderschuhe an.
19 28 trennte sich Fritz Panier von Hoffmann und begann mit der Produktion von Schuhen ab Größe 27. In der Schuhfabrik von Gustav Hoffmann wurden fürderhin Kinderschuhe hergestellt. Bis zu 3000 Beschäftigte hatte die Firma zu Hochzeiten, heute kaum noch vorstellbar. Noch immer machen heute zahlreiche Altjubilare der Schuhfabrik einen großen Bogen um die Hoffmannallee, weil sie die Stillegung in 2004 immer noch nicht verwunden haben. Über 50 mittelständische Betriebe der Schuhindustrie arbeiteten in der Schwanenstadt. Eine davon war die Schuhfabrik Fritz Kogelboom. Jetzt wurde bekannt, dass der Inhaber Walter Kogelboom, Sohn des Firmengründers, den Schraubstollen für Fußballschuhe erfunden hat. Andere Firmen wie Lindemann, van Briel, van Offern oder Roghmanns, um nur einige zu nennen, waren starke Vertreter Klever Schuhqualität.
Leider ist von den alten Fabrikationsstätten nicht mehr viel zu sehen, sind teilweise abgerissen oder haben neue Funktionen bekommen, bei Hoffmann wurden sogar alle Produktionsmittel nach der Schließung weggeworfen.
Zum Ende der Route konnte Norbert Leenders dann in seiner eigenen Produktionshalle den Interessenten die Handfertigung der heute ausschließlich produzierten Karnevals-und Tanzstiefel nahebringen, indem er den Werdegang vom Kuhfell bis zur Endmontage demonstrierte. Bei ihm alleine ist die traditionelle Fertigung Maßstab, und es sogar möglich auch nur ein einziges Paar fertigen zu lassen, aus Leder natürlich.

Autor:

Lokalkompass Kleve 2 aus Kleve

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