"Der sollte kein König sein"

Frohe Ostern wünschen die Kinder des Sankt Willibrord-Kindergartens in Rindern.

In den vergangenen Wochen haben sie gebastelt und gemalt, haben Eier ausgepustet und Osterhäschen draus gemacht - am Donnerstag durften sie die Schmuckstücke mit nach Hause nehmen.

Die Kinder sitzen an diesem Gründonnerstag Mittag mucksmäuschenstill am Tisch. „Wir teilen jetzt das Brot“, wissen sie.

„Wir sind ein katholischer Kindergarten und geben unseren Kindern auch das Wissen zum Sinn der Feiertage mit“, sagt Beate Holland-Solke. Sie leitet den Kindergarten in Rindern.
Und tatsächlich: Am Tisch wird erzählt. Gelbe Servietten und grüner Buchsbaum schmücken den Tisch - kein Häschen, kein Ei sind zu sehen. Kijell den Reiyer, 4, weiß genau Bescheid - erzählt, wie es damals war, als Jesus gekreuzigt wurde. „Der sollte kein König sein und darum haben sie ihn ans Kreuz geschlagen“, weiß der kleine Mann. Die Dornenkrone kommt ins Spiel. Leon Becker und Nico Maas, beide 6 Jahre alt, erzählen die alte Geschichte mit ihren Worten. „Dann haben die ihm eine Krone auf den Kopf gesetzt. Mit Dornen. Das tat weh und das Gesicht war ganz voll Blut.“ Dann wird es wieder still im Raum. Kinder und Erziehrinnen teilen das Brot in Erinnerung an das letzte Abendmahl, das Jesus gemeinsam mit seinen Jüngern einnahm.
Den Jahresfesten widmet das Team um Beate Holland-Solke ein besonderes Augenmerk. „Wir sind eine katholische Einrichtung - und möchten die Kinder mit unseren christlich-abendländischen Wurzeln vertraut machen“, so Beate Holland-Solke. Das geschieht im Übrigen nicht nur in Bezug auf die christlichen Feste, sondern während des gesamten Jahres. Immer dienstags ist Pastoralreferentin Christel Winkels Gast im Kindergarten. Dann wird Gottesdienst gefeiert, wird gesungen und erzählt.

„Unsere Kinder gehen gerne in die Kirche - auch wegen der schönen, warmherzigen Atmosphäre“, so die Kindergartenleiterin.
Für Atmosphäre ist auch an allen anderen Tagen im Kindergarten gesorgt. Mit viel Sorgfalt wurden hier Materialien und Einrichtungsgegenstände angeschafft. Im Forscherraum können die Kinder immer dienstags auf Entdeckungstour gehen. In der Muckibude darf immer trainiert werden. Im Atelier schaffen die kleinen Künstler immer neue Werke. Und wer bald in die Schule kommt, dem steht ein weiteres Angebot offen.

Schon vor fünf Jahren wurden die ersten Kinder unter drei Jahren in den Kindergarten aufgenommen. „Wir waren mit der U3-Betreuung mit die ersten in Kleve. Das liegt auch daran, dass wir sehr kurze Wege haben, dass Pastor, Kirchenvorstand und Architekt sehr schnell entschieden haben“, so Beate Holland-Solke.

Für die Kleinen gibt es einen besonderen Wickelraum - super praktisch mit kleiner Treppe zum Wickeltisch. „Das hilft uns enorm - so müssen wir die Kinder nicht ganz so viel heben“, sagt die Kindergartenleiterin. Im Ruheraum ist dann doch noch einmal Überraschung angesagt. Große Hundekörbe als Bettchen? „Ja, die Kinder fühlen sich darin sehr geborgen - und das ist ja Sinn der Sache“, lacht Beate Holland-Solke. Mit Kuscheldecke und gemütlichem Kissen lässt sich hier bestens schlafen.