Bischof Genn: "Für Pfarrer Hendricks war die Situation sehr belastend"

Bischof Felix  Genn (l.) und Weihbischof Wilfried Theising (r.), hier bei der  Viktorpracht letzten Sonntag in Xanten | Foto: Gertzen
  • Bischof Felix Genn (l.) und Weihbischof Wilfried Theising (r.), hier bei der Viktorpracht letzten Sonntag in Xanten
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Der Münsteraner Bischof Felix Genn hat in einem Brief an die Gläubigen in den Pfarrgemeinden St. Willibrord und Heilige Dreifaltigkeit Stellung bezogen zum Rücktritt von Pfarrer Thorsten Hendricks. Der Brief wird in den Gottesdiensten an diesem Wochenede verlesen.

Klar ist: Der Rücktritt erfolgte nicht aufgrund eines Fehlverhalten des Pfarrers. "Es hat einfach nicht gepasst", sagte der 36-jährige Geistliche dem Klever Wochenblatt (Sonntagsausgabe)

Hier der Brief von Bischof Genn im Wortlaut:

"Liebe Schwestern und Brüder in den Pfarrgemeinden St. Willibrord und Heilige Dreifaltigkeit,

am Ende der vergangenen Woche hat Pfarrer Hendricks seinen Rücktritt als Pfarrer von St. Willibrord in Rindern erklärt. Am Montag hat er Gespräche mit Weihbischof Theising und am Donnerstag mit mir geführt. Ich habe mich entschlossen, seinen Rücktritt anzunehmen. Der Propst von Kleve, Johannes Mecking, hat sich bereit erklärt, die Pfarrverwaltung in Rindern St.Willibrord vorübergehend zu übernehmen. Pfarrer Hendricks bleibt vorläufig Pfarrer der Gemeinde Heilige Dreifaltigkeit, Kellen.
Die anderen Teammitglieder behalten ihre Ernennungen für beide Pfarreien.
Für Pfarrer Hendricks war die Situation in der Pfarrei St. Willibrord sehr belastend. Weihbischof Theising und der Personalchef des Bistums, Domkapitular Hans-Bernd Köppen, haben am Donnerstagabend mit den Gremienvertretern beider Pfarreien darüber gesprochen. Es ist wenig sinnvoll, der Frage nach den Ursachen nachzugehen, die zur jetzigen Situation geführt haben. Wenn es Konflikte gibt, gibt es immer Verletzungen auf allen Seiten.

Mir ist es ein besonderes Anliegen, dass keine Schuldzuweisungen erfolgen und dadurch langfristige Gräben in den Pfarreien oder zwischen den Pfarreien ausgehoben werden. Als Christen kennen wir Konflikte wie andere auch, wir sollten uns aber besonders darum kümmern, unsere eigenen Anteile an einer Konfliktsituation zu bedenken und nach einer guten gemeinsamen Zukunft zu suchen.
Am Donnerstagabend wurde vereinbart, dass die ausgesetzten Pfarreiratswahlen in den beiden Pfarreien im März nachgeholt werden. Im Mai wird es dann ein neues Gespräch mit dem Regionalbischof, einem Vertreter aus Münster und den Gremien beider Pfarreien geben. In diesem Gespräch soll es um die Planung und den Termin der Zusammenführung beider Pfarreien gehen. Durch die neue Situation bedeutet dies auch, dass für die zukünftige Pfarrei dann durch mich ein anderer Leitender Pfarrer ernannt wird.

Ich danke allen, die in den Gremien und in den Pfarreien diese Prozesse mitgehen und gestalten. Gemeinsam bitten wir um Gottes Segen für ein gutes Gelingen des Prozesses und des Miteinanders.

Es grüßt Sie herzlich
Ihr
Bischof Felix Genn"

Lesen Sie dazu auch: Hendricks als Pfarrer in Rindern zurückgetreten.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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