Babyschlafsack gegen den Tod

Der plötzliche Kindstod (SIDS) ist die häufigste Todesart bei Babys im ersten Lebensjahr. Die Ursachen dafür sind leider weiterhin ungeklärt. Die Ärzte sind sich jedoch sicher, dass die Babys in der Rückenlage schlafen sollten und es muss dafür gesorgt werden, dass die Babys beim Schlaf nicht überhitzen. Babyschlafsäcke vermeiden in einzigartiger Weise das Rutschen unter eine Decke und eine Überwärmung. Leider bestehen diesbezüglich erhebliche Informationsdefizite in der Bevölkerung. Deshalb hat der NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales Ende April 2008 zur Babyschlafsack-Kampagne aufgerufen. Der Förderverein für die Kinderabteilung des St. Antonius Hospital Kleve e.V. startete im Mai 2008 die Schlafsack-Aktion und schaffte erstmalig vom Erlös des Benefiz-Golfturniers im LGC Schloss Moyland Schlafsäcke an, die jedem Neugeborenen im Klever Krankenhaus geschenkt werden. Laut Statistik ist die plötzliche Säuglingssterblichkeit im Kreis Kleve mehr als doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt. Während bundesweit 3,5 Säuglinge von 1.000 an SIDS sterben, liegt die Rate im Kreis Kleve bei 8,2 von 1.000. Dem Förderverein liegt es am Herzen mit Hilfe der Bevölkerung der Säuglingssterblichkeit entgegen zu steuern, denn die Vorstellung, dass die Eltern ihre Babys tot in ihren Bettchen vorfinden, ist nicht nur für die betroffenen Familien schrecklich. Daher möchte der Förderverein die Schlafsackaktion im 2012 fortsetzten. Im Klever Krankenhaus kommen jährlich ca. 700 Babys auf die Welt, so Dr. med. Birgit Niemeyer, Kinderärztin und Oberärztin der Neonatologie am Klever Krankenhaus. Ab 2012 erhöht sich die Anzahl der Geburten, da die gynäkologische Abteilung des Gocher Krankenhauses mit der Abteilung in Kleve zusammen gelegt wird. Rund 11.000 Euro benötigt der Förderverein, um die Neugeborenen mit den Schlafsäcken in einem Jahr zu versorgen, so Andrea Schönig-Schmid, 1. Vorsitzende des Fördervereins. Bis heute sind als Reaktion auf den Spendenaufruf des Fördervereins 1.100 Euro eingegangen. Der Verein benötigt weitere Sponsoren, die die Schlafsackaktion mit ihren Spenden unterstützen. Mehr Infos über die Aktion und den Verein unter: http://www.kika-kleve.de

Autor:

Jolanta Liwerski aus Kleve

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