50 Jahre Sprachheilambulanz

Zum Abschluss wurden vier Personen geehrt, die sich über viele Jahre für die Sprachheilfürsorge im Kreis Kleve besondere Verdienste erworben haben. Lothar Gramm (Bildmitte) im Altkreis Kleve und Horst Hünnekes (Foto li.) im Altkreis Geldern waren als „Männer der ersten Stunde“ tatkräftig am Aufbau der ambulanten Sprachheilfürsorge beteiligt. Außerdem Herbert Arntz (2.v.li.) und Ernst Booms (re.), die als Sprachheilbeauftragte des Kreises Kleve über viele Jahrzehnte in der Verantwortung standen. | Foto: Kreis Kleve
  • Zum Abschluss wurden vier Personen geehrt, die sich über viele Jahre für die Sprachheilfürsorge im Kreis Kleve besondere Verdienste erworben haben. Lothar Gramm (Bildmitte) im Altkreis Kleve und Horst Hünnekes (Foto li.) im Altkreis Geldern waren als „Männer der ersten Stunde“ tatkräftig am Aufbau der ambulanten Sprachheilfürsorge beteiligt. Außerdem Herbert Arntz (2.v.li.) und Ernst Booms (re.), die als Sprachheilbeauftragte des Kreises Kleve über viele Jahrzehnte in der Verantwortung standen.
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Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der ambulanten Sprachheilfürsorge im Kreis Kleve hatte der Sprachheilbeauftragte des Kreises, Herbert Arntz, zu einer kleinen Feierstunde in das Kreishaus eingeladen. Neben den rund 20 Sprachheiltherapeutinnen und –therapeuten gehörte auch Hausherr Landrat Wolfgang Spreen zu den Gästen.
In seiner Begrüßung erinnerte der Landrat daran, dass gegen Ende der 50-Jahre des vorigen Jahrhunderts schon die Schulen im Altkreis Kleve bereits 180 Kinder mit auffälligem Sprachverhalten meldeten und die Notwendigkeit erkannt wurde, den Betroffenen Hilfe durch die Einrichtung von Sprachheilkursen anzubieten. Spreen: „Daher beschloss der Kreis-ausschuss des Altkreises Kleve im Jahre 1960, die erforderlichen Mittel für die Ausbildung von drei Sonderschullehrern zu Sprachheilpädagogen zu gewähren. Damit war der Grundstein für den Aufbau und die Durchführung des ambulanten Sprachheildienstes im Jahre 1961 gelegt.“ Parallel dazu hätten noch im selben Jahr auch in den übrigen Gebieten des heutigen Kreises Kleve die dort eingerichteten Sprachheilambulanzen ihren Dienst aufgenommen.

Dank des Landrates und des Kreistages

Der Landrat dankte den anwesenden Sprachheilpädagoginnen und –pädagogen für ihren fachkundigen und leidenschaftlichen Einsatz. „Gerne möchte ich diese Gelegenheit nutzen, Ihnen für Ihre langjährige und er-folgreiche Arbeit auch im Namen der Mitglieder des Kreistages meinen ganz herzlichen Dank auszusprechen. Mit großem persönlichen Engagement haben Sie – wie auch Ihre Vor-gängerinnen und Vorgänger – einen wertvollen und insbesondere nachhaltigen Beitrag dafür geleistet, die sprachheiltherapeutische Versorgung im Kreis Kleve aufzubauen und sicherzustellen“, so Landrat Wolfgang Spreen.

Hintergrund

Der Beschluss des Kreisausschusses im Jahre 1960 zur Förderung der Ausbildung von Sonderschullehrern zu Sprachheilpädagogen im Altkreis Kleve war der Beginn der Sprachheilambulanz, die 1961 ihren Dienst aufnahm. Schon bald stellte sich heraus, dass die anfänglich hierfür aus-gebildeten Sprachtherapeuten nicht ausreichten, um die vielen zu be-handelnden Kinder zeitnah therapieren zu können. So konnten in den nachfolgenden Jahren weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für diese wichtige Aufgabe gewonnen werden.
Dabei war es dem Kreis Kleve als Träger der freiwilligen Sprachheilfürsorge stets auch ein wichtiges Anliegen, den Sprachheilpädagoginnen und -pädagogen die Fort- und Weiterbildung zu ermöglichen. So waren beispielsweise in den achtziger Jahren nicht weniger als 42 Sprachheil-therapeutinnen und -therapeuten im Rahmen der freiwilligen Sprachheil-fürsorge kreisweit im Einsatz. Schließlich hatte sich der neue Kreis Kleve im Jahre 1975 auch räumlich stark vergrößert.

Veränderte Versorgungssituation

Um die Versorgungssituation im Kreis Kleve auch für Kinder zu verbessern, die einer intensiveren sprachheilpädagogischen Behandlung bedurften, entstand im Jahre 1986 unter der Trägerschaft des neuen Kreises Kleve die Astrid-Lindgren-Schule in Goch. Diese Förderschule bietet zwischenzeitlich kreisweit an drei verschiedenen Standorten eine wohnortnahe Beschulung mit dem pädagogischen Förderschwerpunkt Sprache an. Daneben blieb natürlich weiterhin das ambulante Sprachheilangebot dringend notwendig.
Erst in den letzten 10 Jahren hat sich die Versorgungssituation signifikant gewandelt, als sich vielerorts immer mehr Logopäden niederließen und ihre eigenen Praxen eröffneten. So entstand schrittweise eine private Versorgungsstruktur, die es dem Kreis Kleve ermöglichte, sein Angebot der freiwilligen Sprachheilambulanz in dynamischer Weise zu reduzieren.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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