40 Jahre Lebenshilfe Kleverland

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40 Jahre Lebenshilfe Kleve - was das für Eltern und ihre Kinder bedeutet, wurde am Samstag während der schönen Geburtstagsfeier auf dem gelände der Werkstatt und Schule haus Freudenberg ersichtlich. Da erzählte eine Mutter (Name der Redaktion bekannt) davon, wie schwer es vor einigen Jahren noch war, einen Platz für ihren damals 27 Jahre alten Sohn zu finden.

„Unser Sohn ist körperbehindert, aber dem verkauft keiner eine Zitrone für einen Apfel“, lacht die Frau, die während des Gespräches das Fleisch klein schneidet. „Wir müssen uns ja mit einer vernünftigen Unterbringung beschäftigen - irgendwann sind wir ja auch nicht mehr - und dann wäre unser Sohn alleine. Wir haben eine sehr schöne Wohngruppe gefunden, in der sich unser Sohn sehr wohlfühlt. Er möchte dort gar nicht mehr weg.“ Der Sohn stimmt zu - und erklärt, dass alle Menschen dort nett seien, dass er sein eigenes Leben führen könne und er recht zufrieden mit seiner Situation sein.

Hermann Emmers, Geschäftsführer der Lebenshilfe, wirft einen Blick zurück. Damals, das war 1972. Da hat alles begonnen. Eine Tagesstätte für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene habe es damals gegeben - die Eltern hätten sich zusammengetan, unter anderem, weil sie die Sorge umtrieb, was passieren würde, wenn sie ihre behinderten Kinder nicht mehr versorgen könnten. „Ab 1974 entstanden die ersten Lebenshilfe-Wohnfamilien. „In diesen Familien leben ein Betreuerehepaar und die behinderten Menschen gemeinsam unter einem Dach - es entsteht eine ganz familiäre Atmosphäre, von der beide Parteien profitieren“, so Emmers. Außerdem seien in den vergangenen 40 Jahren weitere Wohnformen entstanden, wie zum Beispiel das betreute Wohnen oder Außenwohngruppen. So können Menschen mit Behinderung wählen, was am besten zu ihnen passt. Insgesamt werden 238 Menschen in 20 verschiedenen Wohnstätten von Kranenburg bis Uedem betreut.

1986 wurde die erste integrative Kindertagesstätte gegründet - erst in den 80er Jahren wurde vom Gesetzgeber der Rechtsanspruch behinderter Kinder auf einen Kindergartenplatz formuliert. Diesem Gesetz trug die Lebenshilfe mit der Gründung entsprechender Einrichtungen Rechnung. Heute stellt der Verein 230 Plätze für behinderte und nicht behinderet Kinder zur Verfügung.

Das neueste Projekt treibt Hermann Emmers um: Ein Wohnquartier für Jung und Alt, Behinderte und Nichtbehinderte soll in Materborn entsehen - in der Bevölkerung stoßen die Pläne allerdings auf wenig gegenliebe.

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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